Orkan "Xaver"
Flüge, Züge und Unterricht fallen aus
05.12.2013
Ganz Deutschland zittert der Ankunft von Orkantief "Xaver" entgegen.
Norddeutschland erwartet für den Donnerstagnachmittag die volle Wucht des Orkantiefs "Xaver". Am Vormittag lag das Tief noch bei den Shetland-Inseln im Nordatlantik nahe Schottland, wie es vom Deutschen Wetterdienst hieß. Das Hauptwindfeld mit Windböen von bis zu 160 Stundenkilometern werde bis zum Abend und auch in der Nacht über den Norden hinwegziehen.
Orkanartige Böen
Bis zu einer ungefähren Linie Münster-Hannover-Berlin musste mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Eineinhalb Tage soll "Xaver" toben - und damit länger als "Christian", der im Oktober viel Chaos verursacht hatte. Zunächst brachte "Xaver" in Schottland Probleme. Etwa 20.000 Haushalte waren am Donnerstagmorgen nach heftigem Wind ohne Strom. Straßen und Brücken waren gesperrt, Züge fielen aus. Die Küstenwachen in Schottland, England und Wales warnten vor Überflutungen.
Im Haus bleiben
Schon vor seinem Eintreffen in Deutschland wirbelte "Xaver" den Alltag durcheinander. Bürger waren aufgefordert, während des Orkans im Haus zu bleiben. Wälder sollten auch nach dem Sturm zunächst gemieden werden.
Keine Schule!
Am Donnerstag fiel in Niedersachsen, Hamburg und an der Westküste Schleswig-Holsteins an vielen Schulen der Unterricht aus. Inselfähren stellten ihren Betrieb ein, am Hamburger Flughafen wurden zunächst mehr als 20 Flüge abgesagt. Auch die Bahn ging von Ausfällen aus. In Hamburg wurden U-Bahnen verlängert und mehr Busse eingesetzt, um zusätzliche Pendler mitnehmen zu können. Weihnachtsmärkte in Hamburg, Kiel und Lübeck sollten geschlossen bleiben. In Schleswig-Holstein und Hamburg standen die Feuerwehren auf Abruf bereit.
An der nordfriesischen Küste und in Hamburg sollten wegen "Xaver" aller Voraussicht nach mehrere Sturmfluten auflaufen. Am frühen Donnerstagnachmittag erwartete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Nordfriesland die erste Sturmflut. In Hamburg könnte es eine Serie von drei oder sogar vier Sturmfluten geben, wie das Bundesamt erklärte. Die höchsten Wasserstände wurden Freitagfrüh gegen 6.00 Uhr erwartet. Die Hamburger Innenbehörde rechnete damit, dass in der Speicherstadt, im Hafen und am Fischmarkt Straßen überflutet werden könnten.