Absturz-Drama

Fluglotsin entschied, wer landen darf

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Ganze Fußballmannschaft stürzte in den Tod: auch ein zweites Flugzeug hatte Probleme.

Wenige Tage nach dem Absturz von LaMia 933 in Kolumbien wird klar, wie dramatisch die letzten Minuten wirklich gewesen sind. La Mia 933 stürzte wegen Treibstoffmangels wenige Kilometer vor Medellin in die Berge, wie jetzt bekannt wurde, war noch ein zweites Flugzeug mit zu wenig Benzin in der Luft. Eine Fluglotsin musste eine furchtbare Entscheidung treffen.

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Rätselhaft ist bisher, wieso der Unglücksmaschine der Treibstoff ausging. Eigentlich war ein Tankstopp in Cobija (Bolivien) geplant, berichtet der Sohn des verstorbenen Copiloten der Zeitung "El Deber". Weil der Flug verspätet war, fiel dieser aber aus.

Im Luftraum von Medellin gab es aber noch ein zweites Problem. Eine Maschine meldete ein Leck im Tank und klagte über Treibstoffmangel - wie LaMia 933. Allerdings war das Problem an Bord der Unglücksmaschine zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gravierend. Deswegen erteilte die zuständige Fluglotsin der zweiten Maschine "priorisierte" Landeerlaubnis. La Mia 933 landete deswegen in der Warteschleife. Jetzt nahm das Drama seinen Lauf.

Die Aufzeichnungen des Voice Recorders zeigen, wie dramatisch sich die Situation zuspitzt. "Wir brauchen Priorität bei der Landung, uns wird ein Treibstoffproblem angezeigt." Nur wenig später: "Totalausfall, elektrischer Totalausfall. Kein Treibstoff!" Wenige Minuten später gerät das Flugzeug außer Kontrolle und stürzt ab.

Die Fluglotsin versuchte alles, um noch eine Notladung zu ermöglichen - vergebens. Juan-Sebastian Upegui, der selbst mit einer Maschine über Medellin kreiste, berichtet, dass dann nur mehr das Weinen der Frau aus dem Tower zu hören war.

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