Hercules C130 stürzte im Gebirge ab. An Bord: Militär-Angehörige und deren Familien.
Beim Absturz eines Militärflugzeugs im Osten Algeriens sind am Dienstag 77 Menschen ums Leben gekommen. Nur einer der 74 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine habe das Unglück bei Constantine in der Region Oum El Bouaghi überlebt, teilte das Verteidigungsministerium am Abend mit. Sicherheitskreise und staatliche Medien hatten zuvor von mehr als 100 Toten berichtet.
Die Maschine vom Typ Hercules C-130 war in der Wüstenstadt Tamanrasset, rund 2.000 Kilometer südlich der Hauptstadt Algier, gestartet. Sie sollte Soldaten und deren Angehörige in die Stadt Constantine 320 Kilometer östlich von Algier bringen. Beim Landeanflug auf Constantine krachte die Maschine jedoch in einen Berg. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren ein Gewitter und Schneefall die Ursache.
Die Rettungskräfte konnten bis zum Abend 76 Leichen bergen, darunter auch vier Frauen, wie der Zivilschutz mitteilte. Der einzige Überlebende wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus in Constantine gebracht.
Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Das Unglück weckt düstere Erinnerungen an einen anderen Flugzeugabsturz in Algerien: Bei einem Absturz einer Air-Algerie-Maschine vor knapp elf Jahren in der Garnisonsstadt Tamanrasset gab es ebenfalls nur einen einzigen Überlebenden. Insgesamt waren damals 103 Menschen an Bord.