Zahl der Toten auf fünf gestiegen

Flugzeugunglück in Moskau

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25-Jährige erlag Verletzungen - Maschine schoss über Landebahn hinaus

Ein Passagierflugzeug ist auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo über die Landebahn auf eine Straße hinausgeschossen - fünf Menschen starben. Eine Frau und zwei Männer wurden bei der spektakulären Bruchlandung am Samstag lebensgefährlich verletzt. Das Flugzeug vom Typ Tupolew Tu-204 schoss durch einen Zaun, zerbrach in mehrere Teile und rutschte einen Abhang hinunter. Unglücksursache war vermutlich ein defektes Bremssystem, wie die Agentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Ermittlerkreise meldete. Die Maschine der Airline Red Wings kam aus Tschechien. An Bord waren acht Menschen.

Die Piloten hätten nach der Landung alles versucht, um die Maschine zum Stehen zu kriegen. "Aber aus irgendeinem Grund hat das Flugzeug nicht gestoppt." Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Behörden von den sichergestellten Flugschreibern.

Regierungschef Dmitri Medwedew beauftragte eine Kommission, die Unglücksursache zu klären. Die Ermittlungsbehörde leitete ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen Flugsicherheitsvorschriften ein. Kremlchef Wladimir Putin ließ sich ständig über das Unglück informieren, wie sein Sprecher Dmitri Peskow sagte.

Teile des Wracks prallten auf einer Schnellstraße gegen ein vorbeifahrendes Auto. Dessen Fahrer blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Die Feuerwehr konnte einen Brand am rechten Flügel der Maschine rasch löschen. An Bord waren acht Mitarbeiter der Fluggesellschaft. In ersten Berichten war von bis zu zwölf.

Flugzeugunglück in Moskau

Ärzte in Moskauer Kliniken kämpften unterdessen um das Leben der Verletzten im Alter von 26, 27 und 32 Jahren. Einer von ihnen sei erfolgreich notoperiert worden, sagte Ansor Chubutija vom Moskauer Notdienst. Hingegen erlag eine 25-Jährige ihren Verletzungen.

Die Fluggesellschaft will den Hinterbliebenen je zwei Millionen Rubel (etwa 50.000 Euro) und den Verletzten je eine Million Rubel Schmerzensgeld zu zahlen. Auch die Stadt Moskau kündigte je eine Million Rubel Schmerzensgeld für die Opfer an.

Die Ermittlungsbehörde beschlagnahmte im Büro der Fluggesellschaft Red Wings, die dem Oligarchen Alexander Lebedew gehört, Dokumente zu der Unglücksmaschine. Außerdem solle der Funkkontakt zwischen dem Piloten, der ums Leben kam, und dem Fluglotsen ausgewertet werden, sagte Behördensprecher Wladimir Markin.

Der Flughafen Wnukowo nahm zwischenzeitlich keine Flugzeuge mehr an, die Behörden leiteten mehrere ankommende Maschinen zum größten Moskauer Airport Domodedowo um. Die angrenzende Schnellstraße wurde teilweise gesperrt, es kam zu kilometerlangen Staus.

Erst am 20. Dezember war eine Tu-204 mit 60 Passagieren an Bord, die in Wnukowo gestartet war, in der westsibirischen Stadt Nowosibirsk etwa 300 Meter über die Landepiste hinausgerutscht. Grund war ein platter Reifen. Niemand wurde verletzt. Die Charterlinie Red Wings will ihre bis zu zehn Maschinen des Typs weiter einsetzen, die bis zu 210 Passagiere transportieren können.
 

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