Chronologie

Flugzeugunglücke mit Spitzenpolitikern

10.04.2010

Schon mehrmals hat es folgenschwere Flugzeugabstürze mit Spitzenpolitikern gegeben.

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Der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski ist am Samstag bei einem Flugzeugabsturz vor der westrussischen Stadt Smolensk ums Leben gekommen, wie der Smolensker Gouverneur mitteilte. In der Vergangenheit hat es schon mehrmals folgenschwere Flugzeugabstürze mit Spitzenpolitikern gegeben, die berufsbedingt zu Vielfliegern zählen. Bei mehreren Unglücken handelte es sich um Anschläge, der Anschlag auf die ruandesische Präsidentenmaschine im Jahr 1994 galt als Startschuss für den Völkermord in dem zentralafrikanischen Staat.

Am 30. Juli 2005 stirbt der Vizepräsident des Sudan, John Garang, beim Absturz eines Hubschraubers über dem Südsudan auf dem Rückflug von einem Treffen mit dem ugandesischen Präsidenten Yoweri Museveni. Nach dem Unglück, als dessen Ursache schlechtes Wetter angegeben wurde, brachen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum Unruhen aus.

Am 26. Februar 2004 kommt der mazedonische Staatspräsident Boris Trajkovski beim Flug zu einer Wirtschaftskonferenz in die bosnische Stadt Mostar ums Leben. Trajkovskis Maschine stürzte damals in einer Gebirgsregion östlich der kroatischen Hafenstadt Dubrovnik nahe der Ortschaft Stolac ab.

Am 17. Oktober 2000 stirbt der Gouverneur des US-Bundesstaates Missouri, Mel Carnahan beim Absturz eines Kleinflugzeugs im dichten Nebel bei St. Louis. Der Parteifreund des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton befand sich gerade im Wahlkampf für einen Sitz im US-Senat. Bei der Wahl im November kandidierte daraufhin Carnahans Witwe Jean und besiegte den republikanischen Amtsinhaber John Ashcroft.

Am 3. April 1996 stirbt US-Handelsminister Ron Brown als ein amerikanisches Flugzeug im schlechten Wetter beim Landeanflug auf die kroatische Küstenstadt Dubrovnik abstürzt.

Am 6. April 1994 wird das Flugzeug der Präsidenten von Ruanda und Burundi, Juvenal Habyarimana und Cyprien Ntaryamira, nahe der ruandesischen Hauptstadt Kigali abgeschossen. Das Attentat gilt als Auslöser für den blutigen Völkermord an der Volksgruppe der Tutsi im zentralafrikanischen Staat, bei dem innerhalb weniger Wochen rund 800.000 Menschen ums Leben kamen.

Am 7. April 1992 stürzt ein Flugzeug mit dem Palästinenserführer Yasser Arafat in einem Sandsturm in der libyschen Wüste ab. Arafat überlebt das Unglück wie durch ein Wunder, muss aber wegen eines Blutgerinnsels mehrmals am Gehirn operiert werden.

Am 23. Februar 1989 stirbt der langjährige österreichische Sozialminister Alfred Dallinger (SPÖ) bei einem Flugzeugabsturz am Bodensee. Die Maschine der "Rheintalflug" stürzte im dichten Nebel ab, als Unglücksursache wurde "menschliches Versagen" festgestellt. Für Diskussionen sorgte ein gerissenes Landeklappenseil.

Am 17. August 1988 stürzt eine Maschine mit dem pakistanischen Präsidenten und Militärmachthaber Zia Ul-Haq an Bord ab. Die Armee-Transportmaschine des Typs C-130 explodierte drei Minuten nach dem Start nahe Bahawalpur. Sie dürfte von einer Rakete getroffen worden sein.

Am 19. Oktober 1986 stirbt der Präsident von Mosambik, Samora Machel, bei einem Flugzeugabsturz an der südafrikanischen Grenze. Machels marxistische Befreiungsorganisation Frelimo machte das südafrikanische Apartheid-Regime für das Unglück verantwortlich. Eine südafrikanische Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass bei dem Absturz keine Sabotage im Spiel gewesen sei.

Am 31. Juli 1981 kommt der panamesische Präsident und Militärmachthaber Omar Torrijos bei einem Flugzeugabsturz nahe Panama-Stadt ums Leben. Die genauen Umstände seines Todes wurden nie geklärt, der spätere panamaische Präsident Manuel Noriega sprach von Mord.

Am 21. Mai 1981 verunglückt der ecuadorianische Präsident Jaime Roldos Aguilera bei einem Flugzeugabsturz in gebirgigem Gelände in der Provinz Loja tödlich. Eine Untersuchungskommission stellte Überladung als Absturzursache fest, doch gab es auch hier Anschlagsgerüchte.

Am 4. Dezember 1980 stirbt der portugiesische Ministerpräsident Francisco Sa Carneiro, als sein Flugzeug auf dem Weg von Lissabon nach Porto nach dem Start abstürzt. Bei dem Unglück kommt auch Verteidigungsminister Adelino Amaro da Costa ums Leben. Zunächst war von einem Unfall ausgegangen worden, doch deuteten spätere chemische Analysen darauf hin, dass das Flugzeug mit einer Bombe präpariert war.

Im Jahr 1974 überlebt der togolesische Präsident Gnassingbe Eyadema als einzige Person an Bord einen Flugzeugabsturz im Norden des Landes. Eyadema überstand während seiner 38-jährigen Amtszeit (1967-2005) mehrere Attentatsversuche.

Am 19. Juli 1964 wird der US-Senator Edward Kennedy bei einem Flugzeugabsturz in Massachusetts schwer verletzt. Die aus Washington kommende Maschine befand sich im Landeanflug auf die Stadt Westfield. Der Pilot und ein Mitarbeiter Kennedys kamen bei dem Absturz des Kleinflugzeugs ums Leben, der Senator selbst erlitt schwere innere Verletzungen und konnte erst nach einem halben Jahr seine Arbeit wieder aufnehmen.

Am 18. September 1961 stirbt der damalige UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld bei einem ungeklärten Absturz seines UNO-Flugzeugs an der Grenze zwischen der abtrünnigen kongolesischen Provinz Katanga und Nordrhodesien, dem heutigen Sambia. Hammarskjöld war auf dem Weg zum Präsidenten Katangas, Moise Tschombe, um für die UNO in der Kongo-Krise zu vermitteln.

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