Überträger gefunden
Forscher identifizieren Bakterium
26.05.2011
Spanische Gurken wurden jetzt als Träger identifiziert - Weitere könnten folgen.
Spitäler an den Grenzen ihrer Kapazität, stetig steigende Opferzahlen und kaum eine Möglichkeit, sich zu schützen – der EHEC-Keim zieht derzeit in Deutschland immer weitere Kreise und kaum jemand scheint ihn noch stoppen zu können.
Nach tagelanger fieberhafter Suche gab es gestern Mittag dann einen ersten Hoffnungsschimmer: Gleich drei Salatgurken aus Spanien wurden als Träger des gefährlichen Erregers ausgemacht. Aber auch andere Obst- und Gemüsesorten könnten betroffen sein, eine Entwarnung wollen die Verantwortlichen noch längst nicht geben.
Gurken vom Hamburger Großmarkt waren belastet
Fest steht: Besonders in Norddeutschland zieht das Bakterium seit Tagen seine Kreise. Allein in Hamburg wurden bis gestern 300 aller 600 registrierten Fälle deutschlandweit gezählt. Und klar ist auch: Alle drei spanischen Salatgurken, auf denen das Bakterium nachgewiesen wurde, wurden auf dem Hamburger Großmarkt vertrieben. Dutzende Lebensmittelgeschäfte nahmen daraufhin Gurken aus dem Verkauf. Und auch in Dänemark wurde jetzt der vierte Infizierte gemeldet.
9.433 Tonnen Gurken aus Spanien bei uns im Verkauf
Österreichs Behörden versuchen unterdessen, zu beschwichtigen: Da es bis gestern Nachmittag noch keine offizielle Bestätigung aus Deutschland gab, könne man auf die Ergebnisse auch noch nicht reagieren, hieß es aus dem Ministerium. Allerdings importieren wir aus keinem anderen Land so viele Gurken wie aus Spanien – 9.433 Tonnen sind es jährlich.
Bakterium ist schon längst gegen Antibiotika resistent
Dabei ist allerdings auch sicher: Die spanische Salatgurke muss längst nicht der einzige Träger des Bakteriums sein, das bisher schon mindestens vier Todesopfer forderte. Auch andere Lebensmittel könnten mit belasteter Gülle gedüngt worden sein und so auch in die menschliche Nahrungskette gelangen. Die Infizierten leiden unter heftigem Durchfall, der bis zu akutem Nierenversagen führen kann. Das Schlimme: Gegen Antibiotika ist EHEC längst resistent.