UN-Beauftragter: "Sehr bald wird der IS kein Territorium in Libyen mehr halten."
Der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen kommt nach Einschätzung der Vereinten Nationen rasch voran. Die libyschen Truppen hätten "beeindruckende Fortschritte" gemacht, sagte Martin Kobler, der deutsche UN-Sonderbeauftragte für Libyen, am Dienstag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. "Sehr bald wird der IS kein Territorium in Libyen mehr halten."
Kämpfe um Öl-Terminals
Besorgt zeigte sich Kobler allerdings angesichts der Kämpfe um mehrere Öl-Terminals an der libyschen Mittelmeerküste. Sie stellten einen "starken Dämpfer" für den Friedensprozess in dem Land dar. "Diese Entwicklung wird die Ölexporte weiter behindern, Libyen von seiner einzigen Einkommensquelle abschneiden und die Teilung des Landes verstärken", sagte Kobler. "Das muss aufhören."
Um die wichtigen Terminals kämpfen Sicherheitskräfte der PFG, die teilweise wie eine Miliz agieren und mit der international faktisch anerkannten Einheitsregierung in Tripolis verbündet sind, und Einheiten der libyschen Gegenregierung. Diese sind mit dem einflussreichen General Khalifa Haftar von der Führung im ostlibyschen Tobruk verbandelt, der der unter UN-Vermittlung entstandenen Einheitsregierung des tief gespaltenen Bürgerkriegslandes die Anerkennung verweigert.