Offizielle Hochrechnung

Frankreich: Absolute Mehrheit für Sozialisten

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Royal und Bayrou verlieren Mandat. Le Pen zieht ins Parlament ein.

 Die Sozialisten erhalten die absolute Mehrheit in der französischen Nationalversammlung. Dies bestätigten am Sonntagabend auch die offiziellen Hochrechnungen des französischen Fernsehsender "France 2", nachdem der belgische Fernsehsender RTBF bereits zuvor diesen Trend vermeldet hatte. Bereits vor sechs Wochen hatten die Franzosen den Sozialisten Francois Hollande zum Staatspräsidenten gewählt.



In der zweiten Runde der Wahlen zur französischen Nationalversammlung kamen die Sozialisten (PS) und diverse linke Verbündete laut Hochrechnungen auf 308 Stimmen, die konservative UMP auf 212, die Grünen auf 20, die linksradikale "Front de Gauche" auf 13, die rechtsextreme Front National (FN) auf 2 bis 4 Stimmen und die Zentrumspartei Mouvement Democrate auf zwei Stimmen. Die Wahlbeteiligung dürfte bei nur 56 Prozent liegen und wäre somit die niedrigste der fünften Republik.
 

Ein Parlamentssitz für die FN galt bereits als fix, jener für die Nichte der Parteichefin, Marion Marechal-Le Pen im südfranzösischen Carpentras. Offenbar knapp geschlagen wurde die FN-Chefin Marine Le Pen im nordfranzösischen Wahlkreis Hénin-Beaumont nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. Ihr sozialistischer Gegenkandidat Philippe Kemel habe erklärt, den Sitz knapp gewonnen zu haben. Le Pen habe umgehend eine Neuauszählung der Stimmen gefordert.

Den bereits vom belgischen Rundfunk vermeldete Mandatsverlust der beiden ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Ségolène Royal (PS) und Francois Bayrou (Zentrum) vermeldete auch France 2. Royal verlor im ostfranzösischen La Rochelle gegen des PS-Abweichler Olivier Falorni, Bayrou im an der Grenze zu Spanien gelegenen Wahlkreis Pyrénées-Atlantiques.

Besonders das Duell in La Rochelle hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt, nachdem Frankreichs First Lady Valérie Trierweiler via Twitter Falorni unterstützt hatte. Dies war umso bitterer für Royal, als die ehemalige Lebensgefährtin von Präsident Francois Hollande bereits als nächste Parlamentspräsidentin gehandelt worden war. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung "El País" kündigte Royal am Sonntag dann jedoch an, auch dann nicht Parlamentspräsidentin werden zu wollen, sollte sie einen Abgeordnetensitz erhalten.

Die Absolute der Sozialisten führt zu einer bisher noch dagewesenen Dominanz einer einzelnen Partei. Nach dem Sieg bei den Parlamentswahlen kontrolliert die PS nun alle Machtzentren im Land: die beiden Kammern des Parlaments (Senat und Nationalversammlung), den Präsidentenpalast und die Regionalregierungen.

Die restlichen 36 Parlamentssitze waren bereits in der ersten Runde am 10. Juni vergeben worden, in der die absolute Mehrheit der Stimmen nötig war. In der Stichwahl reicht die relative Mehrheit.
 

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