Le Pen vor Sieg

Frankreich-Wahl: Macron vor Wahldebakel & Staatskrise

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In nur drei Tagen findet der erste Wahlgang der französischen Legislativwahlen statt. Neueste Umfragen sehen ein nie dagewesenes Popularitätstief für Macron. Le Pen und Bardella steigen in den Umfragen weiter. Linksbündnis im Chaos. 

Es ist ein letzter emotionaler Appell von ehemaligen Premierministern – von mitte Links und mitte Rechts und einstigen Ministern – „gegen die Extreme“ zu wählen.

Ex-Premierminister mit Aufruf Extreme Rechte zu verhindern 

Von Bernard Cazeneuve bis Edouard Philipp wollen sie alle einen Premierminister der extremen Rechten verhindern. Das neue Linksbündnis – aus Parie Socialiste, Grünen, Kommunisten und mit dem extrem Linken Mélenchon – sehen sie nicht als Alternative.  

Macron in Popularitätswerten im freien Fall

Ob sie mit diesem Aufruf noch der Partei von Präsident Emmanuel Macron helfen können, ist aber fraglich. Meinungsforscher berichten von „erschreckenden Umfragewerten“ für den einstigen Shootingstar Macron.  

Le Pens Kronprinz Bardella lockt mitte-rechts Wähler an

Der Kronprinz von Marine Le Pen, Jordan Bardella, setzt wie sie auf Schallmeien-Töne kurz vor der Wahl am Sonntag. Umfragen sehen die Le Pen-Truppe im ersten Wahlgang bei 35 Prozent. 

Das liegt auch daran, dass Bardella und Le Pen es erstmals schaffen auch bisherige Wähler der Konservativen - die Partei hat sich in ein Pro-Le Pen-Bündnis und in ein Anti-Le-Pen-Lager gespalten  - anzusprechen. Zumindest laut Umfragen. 

Le Pen und Jordan Bardella
© APA/AFP/Emmanuel DUNAND
× Le Pen und Jordan Bardella

Infos in Kürze:

  • Le Pens Partei wird bei EU-Wahl Erste
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt noch am 9. Juni Neuwahlen am 30. Juni und 7. Juli an
  • Macron will ein "republikanisches Bündnis" gegen die extreme Rechte
  • Der Chef der Repulicains (Konservative) kündigt ein Wahlbündnis mit dem Rassemblement national von Le Pen und Jordan Bardella an
  • Die Republicains schließen ihren Vorsitzenden aus. Ein Gericht gibt ihm recht. Jetzt kandidieren zwei Listen der Republicains
  • Parti socialiste und Grüne verweigern sich Macron ebenfalls und schließen sich mit dem extremen Linken Mélenchon zu einem Front populaire zusammen.
  • In Umfragen führt die Liste von Le Pen.
  • Mélenchon sorgt für Streit im Linksbündnis
  • Ehemalige Premierminister - Sozialdemokraten wie Bürgerliche - rufen zur Wahl der Macron-Liste auf, um die "extreme Rechte zu verhindern"
  • Macron drei Tage vor der Wahl in extremen Popularitätstief

Macron warnt wenige Tage vor der Wahl vor "Bürgerkrieg" 

Verhilft extremer Linker Mélenchon Le Pen zum Sieg?

Das könnte auch daran liegen, dass sich Jean Luc Mélenchon in den letzten Tagen immer offensiver am Zündeln zeigt. Er beansprucht das Premierministeramt für sich. Das wiederum - ihm wird Putin-Nähe, Verteidigung von Assad sowie Antisemitismus vorgeworfen - extrem polarisiert und gemäßigte linke wie rechte Wähler davon abhalten könnte im zweiten Wahlgang das Linksbündnis zu wählen. 

Zudem könnten Wirtschaft und Industrie - sowie Wähler aus ländlichen Regionen - beim zweiten Wahlgang am 7. Juli aus lauter Angst vor Mélenchon und seinen "Wirtschaftsprogrammen" am Ende den Rassemblement national von Le Pen wählen lassen.

Melenchon Le Pen
© AFP/Fotomontage: oe24

Sorge vor Ausschreitungen in Paris

Jedenfalls könnte bereits der ersten Wahlgang am 30. Juni zu Ausschreitungen führen. Die Pariser Polizei ist in Alarmbereitschaft. Marine Le Pen erklärt bereits, dass sie mit "Demonstrationen der Linken" rechne. Diese könnten von Mélenchon tatsächlich angefacht werden.

Ex-Präsident Hollande kandidiert im Bündnis mit Mélenchon und streitet mit ihm

Erstmals in der Geschichte der fünften Republik Frankreichs kandidiert übrigens mit Francois Hollande - er war nur eine Periode Präsident - ein einstiger Staatspräsident für einen Parlamentssitz. Er tritt für die Sozialisten im Verbund mit dem ´Front populaire (Links-Bündnis) an. Dabei sind Hollande und Mélenchon jahrzehntelange Feinde. Hollande richtete Meélnchon denn auch jetzt auch aus "zu schweigen". 

Francois Hollande
© AFP

Wirtschaftsrat Frankreichs: "Noch nie dagewesene Krise durch Neuwahl"

Was dieser mit weiteren Interviews quittierte. Macron wiederum hofft, dass die Sorge "vor dem Chaos" doch noch Wähler dazu bringen könnte, seine Partei zu wählen. Aber Der Wirtschafts- und Sozialrat Frankreichs - der CESE - warnt, dass Frankreich sich durch diese Neuwahlen in einer "noch nie dagewesenen Krise befindet". 

Neuwahlen, die bekanntlich niemand geringerer als Macron selbst am Abend der EU-Wahl ausgerufen hatte. Jetzt droht ihm eine Staatskrise und ein Premier der extremen Rechten.

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