Vatikan

Papst Franziskus reformiert sich selbst

26.11.2013

Der Papst hat sich in einem Dokument offen zu Reformen bekannt.

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Ein Weckruf von ganz oben in der katholischen Kirche: Papst Franziskus hat in einer Lehrschrift seinen umfassenden Reformkurs gefestigt. Das Kirchenoberhaupt gibt sich offen für Vorschläge, wie das Papstamt stärker an die heutigen Notwendigkeiten angepasst werden könne und kündigt "Neue Wege" und "Kreative Methoden" an, um die Botschaft der Heiligen Schrift zu vermitteln.

Das erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument mit dem Titel "Evangelii Gaudium" ("Freude des Evangeliums"). Das Schreiben umfasst 216 Seiten und fünf Kapitel und enthält die Grundlinien des Pontifikats Franziskus'. Daneben steht die Forderung nach einer gerechteren Welt und nach einer Kirche im Dienst der Armen.
 

"Unaufschiebbare kirchliche Erneuerung"
Einigen Repräsentanten innerhalb der Kirche wurde das apostolische Schreiben bereits am Sonntag übergeben. Am Dienstag hat es der Vatikan öffentlich vorgestellt. Um nicht in eine "kirchliche Introversion zu verfallen", fordert Papst Franziskus einen Kurswechsel.

Schon seit seinem Amtsantritt galt Franziskus als offener und reformbereiter Papst. Er ist bescheiden, wohnt im Vatikan im Gästehaus und setzt sich besonders für Arme und Kranke ein. Zuletzt hatte Papst Franziskus bei einer bewegenden Geste am Petersplatz für Aufsehen gesorgt: er segnete einen Schwerkranken und streichelte den entstellten Mann zärtlich.

Als ein "enorm ermutigendes und auch für die Caritasarbeit richtungweisendes Dokument" hat der neue Caritas-Präsident Michael Landau das Papstschreiben gewürdigt. Er sei "beeindruckt von der tiefen Reflexion, die den konkreten Einsatz für Menschen in Not und das Bemühen um Gerechtigkeit" in solch deutlicher Form in den Mittelpunkt des Glaubens rücke, so Landau gegenüber "Kathpress" am Dienstag.

 

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