"Die Franzosen haben Position bezogen"

Französische Truppen dringen nach Kidal vor

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Paris fordert von Bamako Gespräche mit Vertretern des Nordens - Gespräche der Franzosen mit Rebellen.

Knapp zwei Tage nach der Einnahme von Timbuktu haben französische Truppen in der Stadt Kidal Stellung bezogen, der letzten Hochburg bewaffneter Gruppen in Nord-Mali. Französische Streitkräfte seien in der Nacht zu Mittwoch in Kidal eingezogen, sagte der Sprecher des Generalstabs, Thierry Burkhard, der Nachrichtenagentur AFP. Paris forderte darauf die malische Regierung auf, Gespräche mit Vertretern des Nordens aufzunehmen.

Burkhard bestätigte Meldungen, wonach eine französische Militärmaschine in Kidal - rund 1.500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako - gelandet war. Die französischen Truppen hatten zuvor bereits gemeinsam mit malischen Einheiten die Städte Timbuktu und Gao eingenommen. Malischen Quellen zufolge führten die Franzosen in Kidal Gespräche mit Vertretern von Islamisten und Tuareg-Rebellen.

"Die Franzosen haben Position bezogen", sagte ein Vertreter der Tuareg-Gruppe Islamische Bewegung für Azawad (MIA). "Unser Chef spricht gerade mit ihnen." Ein Vertreter der örtlichen Verwaltung sagte, die Franzosen hätten neben dem MIA-Chef Algabass Ag Intalla auch Tuareg-Rebellen der Nationalen Bewegung für die Befreiung von Azawad (MNLA) getroffen. Am Flughafen von Kidal waren laut Sicherheitskräften französische Hubschrauber zur Luftüberwachung im Einsatz.

Hunderte Menschen flohen aus Kidal in weiter nördlich gelegene Dörfer, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR erklärte. In Kidal, aber auch in Tessalit seien wegen der Kämpfe und der Schließung der Grenze zu Algerien Nahrungsmittel, sauberes Wasser und Treibstoff knapp.

In Timbuktu war die Lage am Tag nach gewalttätigen Plünderungen wieder ruhig. Die meisten der in Timbuktu aufbewahrten wertvollen Bücher und Manuskripte wurden nach Angaben eines Kurators vor der Zerstörung durch Islamisten bewahrt. Shamil Jeppie, Leiter des Projekts Timbuktu-Manuskripte an der südafrikanischen Universität Kapstadt, sagte AFP, er sei überzeugt, dass "mehr als 90 Prozent" gerettet worden seien.

Der französische Außenminister Laurent Fabius bekräftigte, die französischen Truppen sollten "schnell" wieder aus Mali abgezogen werden. Es habe zu den Planungen der Regierung in Paris gehört, "Gao und Timbuktu zu befreien", sagte Fabius dem "Parisien" von Mittwoch. "Nun müssen die afrikanischen Länder den Stab übernehmen."

Frankreich forderte die malische Regierung auf, umgehend Gespräche mit "legitimen Vertretern" der Bevölkerung im Norden des Landes aufzunehmen. Die "Diskussionen" müssten auch mit "nicht terroristischen bewaffneten Gruppen, die die Einheit Malis anerkennen", geführt werden, sagte ein Sprecher des französischen Außenministeriums am Mittwoch in Paris. Nur ein "Nord-Süd-Dialog" könne es ermöglichen, dass der malische Staat wieder seinen Einfluss im Norden des Landes ausübt.

Islamisten hatten seit April 2012 den Norden Malis unter ihrer Kontrolle. Als sie weiter in Richtung Süden vorrückten, griff Frankreich am 10. Januar militärisch ein. Ende der vergangenen Woche spaltete sich die MIA von Ansar Dine ab und erklärte, sie wolle eine "friedliche Lösung" des Konflikts. Nach Angaben malischer Sicherheitsexperten haben sich die wichtigsten Islamistenführer in den Bergen nahe der Grenze zu Algerien versteckt.

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