Zivilcourage oder Straftat?
Frau gesteht: „Ich verstecke Flüchtlinge“
19.09.2016
Der Fall sorgt derzeit in der ganzen Schweiz für Aufsehen.
Giovanna Blanc ist keine gewöhnliche 70-Jährige. Die Schweizerin lebt mittlerweile inkognito - ihr Wohnort ist geheim, ihren Namen musste die Frau ebenfalls ändern. Der Grund: Sie revoltiert gegen die Regierung und versteckt Flüchtlinge bei sich. Dem Schweizer Blick erzählte die engagierte Frau jetzt, mit welchen Mitteln sie sich dem Staat widersetzt.
Seit 10 Jahren bietet Blanc jenen Menschen Schutz, die eigentlich gar nicht mehr im Land sein dürften. Um mögliche Gesetzesübertretungen schert sich die rüstige Schweizerin dagegen wenig.
Akt des zivilen Ungehorsams
"Die Leute haben ein Recht, in der Schweiz zu bleiben. Das ist ein Akt des zivilen Ungehorsams“, verteidigt sie ihr Engagement für Flüchtlinge – und das obwohl die Behörden ihr immer wieder drohen. Selbst angekündigte Haussuchungen konnten die Schweizerin nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Doch auch die Zivilbevölkerung schießt gegen die Flüchtlingshelferin: „Ich bekomme manchmal sehr böse Briefe und Drohungen“, erklärt Sie im Blick-Interview.
Nicht alleine
Doch Blanc ist offenbar bei weitem keine Einzelkämpferin. „Es gibt viele Menschen in der Schweiz, die sich solidarisch zeigen. Dazu braucht es keine Zivilcourage, es sollte ganz einfach normal sein, Menschen in Not zu helfen“, so die 70-Jährige. Gerade in Zeiten, wo Europa immer mehr zur Festung wird, will sich Blanc auch in Zukunft gegen den Staat stellen und für Flüchtlinge einsetzen – auch wenn es unbequem werden könnte: „Wir werden gezwungen, noch mehr Widerstand gegen den Staat zu leisten und den Flüchtlingen zu helfen."