14 Journalisten von reformorientierten Medien festgenommen.
Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch haben die Freilassung von 14 iranischen Journalisten gefordert, die für reformorientierte Medien arbeiten. Die jüngste Verhaftungswelle sei das Ergebnis "drakonischer Einschränkungen", die "das Recht auf Redefreiheit mit den Füßen tritt", erklärte die stellvertretende Amnesty-Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Ann Harrison, am Mittwoch. Den Journalisten wird vorgeworfen, sie hätten mit ausländischen Medien zusammengearbeitet.
Human Rights Watch (HRW) fügte hinzu, die Festnahmen seien offenbar Teil einer "Repressionskampagne", um Journalisten und Blogger vor der Präsidentschaftswahl am 14. Juni zum Schweigen zu bringen. Die Staatsanwaltschaft habe nicht erklärt, inwiefern die Verbindungen zu ausländischen Medien und der politischen Opposition des Landes ein Verbrechen seien, erklärte Sarah Leah Whitson, HRW-Direktorin für Nahost.
Laut iranischen Presseberichten werden die festgenommenen Journalisten der Zusammenarbeit mit "anti-revolutionären Medien" verdächtigt, die auf Persisch berichten. Dazu gehören die BBC Persian, Voice of America und Radio Farda, ein Ableger von Radio Free Europe/Radio Liberty's. Ihnen wirft Teheran vor, Teil einer westlichen "Verschwörung" zu sein, die die iranische Führung destabilisieren wolle.
Festgenommen wurden laut Amnesty Journalisten, die unter anderem für die reformorientierten Zeitungen "Schargh", "Arman", Bahar" und "Etemad" arbeiten. Demnach wurden die meisten am Sonntag und Montag in Gewahrsam genommen. Der iranische Kulturminister Mohammed Hosseini sagte laut der Nachrichtenagentur Fars, einige Journalisten seien nicht festgenommen, sondern nur vorgeladen worden, um sich zu erklären. Dabei seien einige "vielleicht unfreiwillig" mitgenommen worden.