Kurz vor Besuch von deutschem Bundespräsidenten.
Kurz vor einem Besuch des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Mali sind bei einem Angriff auf die UNO-Mission MINUSMA mindestens fünf Blauhelmsoldaten getötet worden. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden rund 30 weitere Blauhelme verletzt, als Jihadisten am Freitagmorgen den UNO-Stützpunkt in Kidal im Nordosten des Landes attackierten.
Ban Ki-moon: "Kriegsverbrechen".
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Angriff in einer in New York veröffentlichten Erklärung als "Kriegsverbrechen". Nach MINUSMA-Angaben wurde der UNO-Stützpunkt mit Raketen und einer Autobombe attackiert. Mindestens vier der fünf getöteten Soldaten stammten aus dem westafrikanischen Guinea, wie ein Vertreter der dortigen Armee sagte.
Kurz nach der Attacke in Kidal wurden bei einem weiteren Angriff in der Nähe von Timbuktu zudem drei malische Soldaten getötet. Sie seien von Jihadisten aus einem Hinterhalt angegriffen worden, sagte ein Vertreter der malischen Armee.
In dieser Woche hält sich auch der neue MINUSMA-Chef Mahamat Saleh Annadif in der Region auf. Er verurteilte den Anschlag auf den UNO-Stützpunkt als "abscheulich und unverantwortlich".
Mali nach 2012 in Chaos versunken
Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken der Islamisten und Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die MINUSMA.
Der Einsatz gilt als die gefährlichste UNO-Mission weltweit. Meist ereignen sich die Anschläge im Norden Malis, wo Islamisten und Tuareg-Rebellen sich mit Gewalt Macht und Einfluss zu sichern versuchen. Erst vor einer Woche waren bei einem Überfall auf einen UNO-Stützpunkt in Timbuktu ein malischer Soldat und mindestens vier Angreifer getötet worden. Zu der Attacke bekannte sich das Terrornetzwerk Al-Kaida.