Silvesternacht

Fünf Böller-Tote in Deutschland

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Gleich fünf Menschen kamen bei Böller-Unfällen in Deutschland ums Leben. 

Mit einem bunten Feuerwerk am Nachthimmel hat Deutschland das neue Jahr begrüßt. Um Mitternacht stiegen vielerorts Raketen auf, Böller wurden gezündet. Bei Zwischenfällen gab es laut einer ersten Bilanz der Polizei mindestens fünf Tote und viele Verletzte. Feuerwehr und Rettungsdienst sind vor allem in größeren Städten im Dauereinsatz. Deutschlands größte Silvesterparty stieg am Brandenburger Tor in Berlin. Dort feierten Zehntausende mit einem Höhenfeuerwerk das neue Jahr.

Für Polizei und Feuerwehr bedeutet der Jahreswechsel zugleich, dass sie deutlich häufiger zu Notfällen und Bränden gerufen werden als sonst. Bis nach Mitternacht gab es bundesweit viele Unfälle mit Feuerwerk. Fünf Menschen verloren dabei ihr Leben. Südwestlich von Paderborn starb ein 24-Jähriger beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper. Der Unfall sei vor dem Jahreswechsel am Ortsrand von Geseke geschehen, sagte eine Polizeisprecherin.

Außerdem gab es zwei Tote in Sachsen nach Angaben des Lagezentrums des Landesinnenministeriums. Nach der Explosion eines selbst gebauten Böllers starb in Hamburg ein Mann. Ein weiterer Mensch wurde in der Nacht im Norden von Brandenburg tödlich verletzt. Die Person sei bei einem Unfall im Landkreis Oberhavel ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. In Havelsee-Fohrde nahe der Stadt Brandenburg an der Havel schwebte eine Person nach der Explosion von Feuerwerk in Lebensgefahr, berichtete der Sprecher weiter.

Im sächsischen Pirna verletzte sich ein 16-Jähriger bei der Explosion eines illegalen Silvesterböllers schwer an einer Hand. Die Polizei in Frankfurt meldete mehrere Verletzte durch Feuerwerk. In Berlin informierte das Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn um kurz vor 1.00 Uhr bereits über acht "Bölleropfer" mit schweren Handverletzungen.

Angriffe auf Einsatzkräfte und Sturmwarnungen

Zudem meldete die Polizei erneut Angriffe auf Einsatzkräfte - zum Beispiel in Köln. Eine Polizeisprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, Rettungskräfte und Polizisten seien bei Einsätzen mit Feuerwerk beschossen worden. Unklar ist noch, ob es Verletzte gab. Auch in Leipzig haben rund 50 Menschen Einsatzkräfte der Polizei mit Feuerwerk und Flaschen angegriffen. Bereits in den vergangenen Silvesternächten hatte es derartige Übergriffe gegeben.

Mehrere Hundert Menschen randalierten laut Polizei in der Silvesternacht in München und griffen Polizeibeamte an. Eine Polizeisprecherin sprach von schätzungsweise 200 bis 300 Personen aus dem linken Spektrum auf der Wittelsbacherbrücke. Demnach sind unter anderem Gegenstände angezündet und auf Beamte geworfen worden. Auch mit Feuerwerkskörpern habe es Beschuss auf die Polizei gegeben. Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die Lage "mit starken Kräften" entspannen.

Mancherorts fiel der Jahreswechsel wetterbedingt allerdings ruhiger aus als geplant. Im Norden Europas wird der Start ins neue Jahr für viele stürmisch. Auf Sylt wurden die Feierlichkeiten an der Strandpromenade deswegen abgesagt. Für die Hälfte Deutschlands galt am Abend eine amtliche Warnung vor Sturmböen - von Sachsen über Thüringen nach Nordrhein-Westfalen bis hoch zur Nord- und Ostseeküste. Behörden warnten davor, bei starkem Wind Feuerwerkskörper zu zünden. "Es besteht die besondere Gefahr von Verletzungen und Bränden."

Feinstaub und Sonnenschein

Nicht nur der Wind führt in Deutschland zu Problemen. Trübes Wetter könnte für besonders hohe Feinstaubwerte in der Neujahrsnacht sorgen, wenn wieder Pyrotechnik für viele Millionen Euro in die Luft gefeuert wird. In mehreren deutschen Kommunen galten Verbotszonen für Böller und Feuerwerk. Wer am Abend zum Beispiel in Berlin auf den Alexanderplatz wollte, wurde von Einsatzkräften an Absperrgittern auf Böller hin kontrolliert.

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