Saudi-Arabien
Fünf Frauen entmannten ihre Ehepartner
05.04.2011
Die Psychiaterin Mona al-Sawaf sieht Vernachlässigung und Rachedrang als Ursache.
Die Rachegelüste müssen groß gewesen sein: Fünf Ehefrauen haben in der saudischen Handelsmetropole Dschidda ihren Männern das Geschlechtsorgan abgeschnitten. Über diese Fälle aus den vergangenen Wochen berichtete die arabische Tageszeitung "Al-Hayat" am Dienstag.
Emotionale Vernachlässigugn und Rachedrang
Demzufolge wurden die Opfer dieser Entmannungen im König-Fahd-Krankenhaus in Dschidda behandelt. Die Leiterin der psychiatrischen Abteilung, Mona al-Sawaf, führte diese Art der eskalierenden Gewalt in saudischen Schlafzimmern auf Gefühle der emotionalen Vernachlässigung und des Drangs nach Rache bei den Ehefrauen zurück, hieß es in dem Bericht weiter.
Puritanische Gesetze
Auch würden Fälle der häuslichen Gewalt gegen Männer selten zur Anzeige gebracht, weil sich die betroffenen Vertreter des starken Geschlechts dafür schämten, sagte die Psychiaterin. In Saudi-Arabien dürfte allerdings das Ausmaß der häuslichen Gewalt gegen Frauen weit größer sein. Frauen sind in dem islamischen Königreich vor dem Hintergrund puritanischer Glaubensgesetze und bis heute fortlebender Stammestraditionen massiv diskriminiert. Selbst die ihnen formell zustehenden Rechte werden ihnen häufig verwehrt.