Der Rektor der Pariser Moschee, Dalil Boubakeur, stand im Visier der Männer.
In Frankreich sind fünf Terrorverdächtige festgenommen worden, die im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ausgebildet worden sein sollen. Die Fünf seien in Paris und am Flughafen Roissy-Charles de Gaulle festgenommen worden, hieß es am Dienstag in Ermittlerkreisen. Das Ziel einiger Verdächtiger könnte der Rektor der Großen Moschee von Paris gewesen sein, der seit September unter Polizeischutz steht.
Die fünf mutmaßlichen Islamisten seien "interessant im Rahmen der generellen Bedrohung" gegen Frankreich, die kürzlich bekanntgeworden war, hieß es weiter. Zwei Verdächtige seien bereits am Montagabend bei ihrer Ankunft am Flughafen Roissy festgenommen worden. Diese Männer, die aus dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zurückkehrten, kamen demnach in einer Maschine aus Ägypten. Die drei anderen Verdächtigen seien am Dienstag in Paris festgesetzt worden. Schon am Samstag war ein Franzose festgenommen worden, der ebenfalls verdächtigt wird, sich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufgehalten zu haben.
Rektor der Pariser Moschee im Visier
Ein Teil der Verdächtigen soll den Rektor der Pariser Moschee, Dalil Boubakeur, im Visier gehabt haben. Im Innenministerium hatte es im September nach dem verschärften Personenschutz für Boubakeur geheißen, die Bedrohung des Rektors stehe nicht im direkten Zusammenhang mit der erhöhten Terrorgefahr. Doch habe auch die Anschlagserie 1995 mit dem Attentat gegen einen Imam begonnen. Am 11. Juli 1995 war Abdelbaki Sahraoui, der gemäßigte Imam einer Moschee in Paris und Sprecher der Islamischen Heilsfront (FIS), von zwei Unbekannten erschossen worden.
Im Sommer und Herbst 1995 versetzte eine Serie von Anschlägen die französische Bevölkerung in Angst und Schrecken. Acht Menschen kamen bei Bombenexplosionen in U- und S-Bahnstationen in Paris ums Leben. Fast 200 wurden verletzt. Hinter den Attentaten steckten damals algerische Terroristen.
Erhöhte Terror-Alarmstufe seit dem Sommer
In Frankreich besteht seit dem Sommer erhöhte Alarmstufe wegen Terrorgefahr. Zeitweise hieß es, es seien parallele Anschläge in Frankreich, Deutschland und Großbritannien geplant. Auch Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hatte dem Land in einer Ende Oktober verbreiteten Audiobotschaft gedroht.