Westjordanland

Fünffachmord an Siedlerfamilie aufgeklärt

17.04.2011


Zwei festgenommene Palästinenser gestanden die Tat.

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Mehr als fünf Wochen nach dem Fünffachmord an einer Siedlerfamilie im Westjordanland haben israelische Ermittler die mutmaßlichen Täter festgenommen. Die beiden 17- und 18-jährigen Palästinenser hätten gestanden, aber keine Reue gezeigt, sagten Sprecher der Armee und des Geheimdienstes am Sonntag in Jerusalem.

Wollten Waffen stehlen
Sie hätten den Mord nicht von vornherein geplant, sondern wollten in der jüdischen Siedlung Itamar südöstlich von Nablus Waffen stehlen. Die Mutter eines der beiden Cousins bestritt eine Tatbeteiligung ihres Sohnes.

Der Schüler und der Student waren laut Ermittler bereits vor knapp zwei Wochen gefasst worden. Außerdem seien sechs weitere Personen unter dem Verdacht festgenommen worden, ihnen geholfen zu haben, die blutverschmierte Kleidung sowie Messer und Waffen zu entsorgen. Alle Männer gehören laut Armee zur radikalen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP).

Mutter bestreitet Tat
Die Mutter des einen Tatverdächtigen bestritt die Tat. Ihr Sohn sei vor zwei Monaten operiert worden und überhaupt nicht in der Lage gewesen, solche lange Wege zu laufen, sagte Umm Hakim Awad einem Sender in Nablus. Ihr Sohn habe zur Tatzeit zu Hause geschlafen.

Der Sprecher der palästinensischen Autonomiebehörde, Ghassan al-Chatib, zweifelte das Ergebnis der israelischen Untersuchung an. "Unsere Haltung ist unverändert, dass wir gegen solche Aktionen sind, die sich gegen Zivilisten richten, und wir verurteilen solche Taten mit aller Schärfe", fügte er hinzu.

Die beiden Jugendlichen stammen aus dem arabischen Dorf Awarta, das nur rund zwei Kilometer von der Siedlung Itamar entfernt liegt. Sie seien am Abend des 11. März in die Siedlung eingedrungen, um in einer Art Mutprobe Waffen zu stehlen, sagte ein Ermittler.

Familie grausam ermordet
Die beiden mutmaßlichen Täter töteten laut Ermittler dann zuerst die beiden elf und vier Jahre alten Söhne und danach die beiden Eltern der Familie Fogel. Als sie das Geschrei eines Babys gehört hätten, sei einer der beiden ins Haus zurückgekehrt und habe den drei Monate alten Säugling erstochen. Die beiden Jugendlichen versuchten jetzt, ihrer Tat nationalistische Motive zu geben, um als Helden dazustehen, sagte der Ermittler.

Das grausame Verbrechen war weltweit verurteilt worden, darunter auch von der gemäßigten Palästinenserführung in Ramallah. Israelische Ermittler hatten unmittelbar nach der Tat über das Palästinenserdorf eine Ausgangssperre verhängt. Anschließend mussten Männer wie Frauen laut Bürgermeister Kais Awad Blut- und Speichelproben sowie Fingerabdrücke abgeben

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