US-Präsident Obama begann die Woche der Großoffensive beim Kampf gegen die Ölpest: Er setzt BP unter Druck, zeigt späte Führungsqualität.
Barack Obama zieht nun alle Register: Die Ölkatastrophe , sagte er zu Politico.com, werde ähnliche Konsequenzen für Amerikas Psyche haben wie der Al-Kaida-Terror des 11. September 2001 mit seinen rund 3.000 Toten. Die Ölkatastrophe werde wie der Terror den Kurs des Landes prägen, „lange nachdem das Öl gestoppt ist“.
TV-Rede
Montag begann sein vierter Trip in die Krisenzone: Nach
Louisiana zuvor besucht er diesmal Mississippi, Alabama und Florida,
US-Staaten, wo die Giftbrühe gerade Feuchtgebiete und Touristenstrände
erreicht. Erstmals bleibt Obama über Nacht. Dienstagabend will sich der in
der Krise als zaudernd wahrgenommene Präsident in einer TV-Rede ans Volk
wenden: Obama wolle von BP die Schaffung eines mit bis zu 20 Milliarden
Dollar dotierten Entschädigungsfonds fordern. Auch soll die Krise genützt
werden, um Alternativenergien und strenge Klimaschutzgesetze voranzutreiben.
Die verheerende Ölpest hat BP bereits 1,6 Milliarden Dollar gekostet. Es seien mehr als 50.000 Schadensersatzforderungen eingegangen, teilte BP am Montag mit.