Retter im Reaktor verstrahlt

Fukushima: Das Drama der Atom-Helden

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Drei Arbeiter wurden verstrahlt. Und: Meerwasserkühlung könnte Problem werden.

Es waren nur ein paar falsche Schritte bis zum Kollaps. Die drei Techniker wollten sich am Mittwoch zum Reaktorblock drei vorarbeiten, dem gefährlichsten Reaktor. Die Brennstäbe im Reaktor drei sind mit hochgiftigem Plutonium versetzt.

Der dramatische Unfall passierte, als sie in der stockdunklen Ruine im Licht ihrer Taschenlampen durch verseuchtes Wasser wateten. Sie wollten Stromleitungen verlegen. Vermutlich wurde dabei ihre Schutzkleidung aufgeschnitten, die Männer erlitten schwerste Verbrennungen an den Füßen.

Laut Experten waren sie einer Strahlung in der Luft von 170 bis 180 Millisievert ausgesetzt – bereits bei 1 bis 6 Millisievert leidet der Mensch an Erbrechen, Fieber und Haarausfall. Die Fukushima-Arbeiter waren in der Atomhölle der 180-fachen Wirkung ausgesetzt. Wie hoch die Strahlung im Wasser war, ist unklar.

50 „todgeweihte“ Helden
Seit nunmehr zwei Wochen kämpfen bis zu 50 angeblich Freiwillige im zerstörten AKW Fukushima gegen den Super-GAU.

Die ersten Bilder beweisen: Es ist eine Rettungsaktion am Rande der Apokalypse. In weißen Schutzanzügen steigen die Arbeiter in den dunklen, teils beschädigten Räumen der Reaktoren umher. Es gibt keinen Strom, deshalb leuchten sie mit Taschenlampen. Sie versuchen, das Pump- und Kühlsystem zu reparieren – mitten in der hochverseuchten Umgebung.

In Spezialklinik gebracht
Japan verehrt sie als Helden, als letzte Hoffnung gegen die Katastrophe. Doch die Wissenschaftler warnen: „Sie sind Todgeweihte.“ Ob die Verstrahlten überleben, ist völlig unsicher. Die Männer werden in einer Spezialklinik behandelt. Allerdings ist der Einsatz noch lange ist trotzdem nicht beendet: Die anderen Helden harren weiter in der Atomhölle aus. Unter anderem deshalb, weil im AKW weiter mit Meerwasser gekühlt werden muss.

Meerwasser wird Problem
Und jetzt könnte – kein Tag ohne neue schlechte Nachrichten – sogar die ständige Kühlung mit Meerwasser zu einem weiteren Problem werden. Denn der US-Experte Richard Lahey warnt, dass sich dadurch große Mengen an Salz ansammeln könnten. Dadurch würden die Brennstäbe verkrusten und die angestrebte Kühlung erst recht blockieren.

Lahey ist der ehemalige Reaktoren-Sicherheitschef des US-Konzerns General Electric. Die bekannte Firma hat das grundlegende Design der Siedewasser-Reaktoren in Fukushima entwickelt.

Dennoch soll die Kühlung mit Meerwasser – aus Mangel an Alternativen –  fortgesetzt werden. Denn das Pumpsystem der Reaktoren ist noch nicht wieder an das Stromnetz angeschlossen. Erst wenn das der Fall ist, kann schlussendlich mit Süßwasser gekühlt werden.

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1. Blick in AKW-Kontrollraum

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