Vermögen wird beschlagnahmt
Gaddafi bunkert Milliarden in Österreich
28.02.2011
Die bislang festgestellten Summen sind vermutlich erst der Anfang.
In Österreich lagern nach einem Bericht der "Wiener Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) mehr als 1,2 Milliarden Euro, die von den am Montag beschlossenen EU-Sanktionen betroffenen Libyern gehören. Die bisher festgestellten Summen sind vermutlich erst der Anfang, schreibt das Blatt laut Vorausmeldung unter Berufung auf Bankkreise. Es handle sich dabei ausschließlich um Bankkonten. Über Immobilienbesitz, Firmenbeteiligungen und Stiftungen der Betroffenen gebe es noch keinen Überblick.
Vermögen wird beschlagnahmt
Von den am Montag getroffenen EU-Maßnahmen erfasst sind Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi, fünf Familienmitglieder, und 20 weitere Personen in seinem engsten Umfeld. Diesen Leuten wird auch vorgeworfen, brutal gegen das eigene Volk vorzugehen. Die EU-Sanktionen ermöglichen es nun auch den österreichischen Behörden, das Vermögen des GadFesdafi-Clan zu beschlagnahmen.
Strafanzeige notwendig
Für weitere Nachforschungen benötigt die Nationlbank die Hilfe der Polizei und der Staatsanwaltschaft. In einer ersten Runde werden vermutlich die Konten geknackt, und nachgeschaut, wo das Geld darauf herkommt. Auch dies wird einige Zeit dauern, da sich dabei das heimische Bankgeheimnis als Hürde erweist, so die "Wiener Zeitung": "Es wird vermutlich notwendig sein, gegen die 25 Mitglieder des Gaddafi-Clan Strafanzeige zu erheben. Die von den Wirtschaftsministern in Brüssel beschlossenen EU-Sanktionen sind dafür nicht ausreichend."
"Summe wird sich deutlich erhöhen"
"Die jetzt am Tisch liegende Summe wird sich vermutlich noch deutlich erhöhen", sagte ein Banker, der namentlich nicht genannt werden wollte, zu der Zeitung. Auch treuhändisch verwaltetes Geld konnte noch nicht zur Gänze von der Nationalbank erfasst werden.
Gute Beziehunge zu Österreich
Gaddafi und sein Clan haben eine traditionell gute Beziehung zu Österreich. Der seit 42 Jahren herrschende "Revolutionsführer" Gaddafi selbst traf sich noch mit Bruno Kreisky. Sein Sohn Saif al-Islam studierte in Wien, und unterhielt enge Beziehungen zu Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und damaligen FPÖ-Funktionären. Gaddafis Tochter war oft in Wien, die Familie hat eine Villa bei Wien. Gaddafi soll Jörg Haider auch finanziert haben, weil der "nicht nach der zionistischen Pfeife tanzt", so die "WZ".
USA: 22 Mrd. Euro eingefroren
Die USA haben unterdessen 30 Milliarden Dollar (knapp 22 Milliarden Euro) an libyschen Guthaben eingefroren. Grundlage seien die am Freitag von US-Präsident Barack Obama unterzeichneten bilateralen Sanktionen gegen Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi, sagte am Montag David Cohen, ein ranghoher Vertreter des US-Finanzministeriums in Washington. Es handle sich um die größte Summe, die jemals im Rahmen von Sanktionen blockiert worden sei.
Betroffen seien sowohl Vermögenswerte des Gaddafi-Clans als auch Staatsgelder, vor allem der libyschen Zentralbank. Die Summe der auf US-Konten eingefrorenen Gelder könnte sich laut Cohen noch erhöhen, falls die US-Banken auf weitere Guthaben stießen, die unter die Sanktionen fielen.
Vermögen blockiert
Obama hatte am Freitag ein Dekret unterzeichnet, welches das Vermögen und den Immobilienbesitz Gaddafis und vier seiner Söhne in den USA blockiert. Die USA hoffen nach Regierungsangaben darauf, dass die Sanktionen Mitglieder der libyschen Regierung zur Abkehr von Gaddafi bewegen. Dadurch könnten sie verhindern, selbst auf der Sanktionsliste zu landen. Die libysche Führungsschicht soll auf ausländischen Konten Milliardenbeträge deponiert haben, die aus den Ölgeschäften des Landes stammen.
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In einem Telefoninterview des serbischen Senders Pink beschuldigte Gaddafi erneut das Extremistennetz Al-Kaida und Ausländer, hinter den Unruhen zu stehen. "Das libysche Volk unterstützt mich. Kleine Rebellengruppen werden umzingelt und erledigt", sagte Gaddafi. Er werde das Land nicht verlassen. Sein Sohn Saif al-Islam sagte, es gebe zwischen der Wirklichkeit und Medienberichten große Unterschiede. Der Süden, Westen und Norden sowie Teile des Ostens seien ruhig, sagte er. Die von den UN verhängten Sanktionen gegen sein Land bezeichnete er als "wertlos". Nach den Vereinten Nationen hat nun auch die EU Sanktionen (Reiseverbot, Kontosperrungen) gegen Libyen erlassen. Der Gaddafi-Clan hat offenbar mindestens 1,2 Milliarden Euro in Österreich gebunkert, wie heimische Banken am Montag mitteilten. Es handelt sich dabei ausschließlich um Bankkonten - über Immobilienbesitz, Firmenbeteiligungen und Stiftungen der Betroffenen gibt es noch keinen Überblick.
Opposition gründet Nationalen Libyschen Rat
In Sawija berichteten Einwohner von heftigen Kämpfen mit schweren Waffen. Ein Mann sagte, Gaddafis Anhänger hätten Panzerfäuste eingesetzt. Die Behörden ließen eine Gruppe ausländischer Journalisten in die Stadt, offenbar um zu zeigen, dass die Regierung noch immer die Kontrolle hat. Bei dem Besuch zeigte sich jedoch, dass die Rebellen die Macht haben. Auch der Osten des Landes ist weitgehend unter ihrer Kontrolle. Dort gab es Bestrebungen von Rebellen, mit einer Stimme zu sprechen. Sie gründeten in Benghasi einen Nationalen Libyschen Rat.
"Mein ganzes Volk liebt mich"
Die USA gruppieren ihre Streitkräfte in Nordafrika rund um Libyen. Gaddafi verliert zusehends die Kontrolle über die libyschen Öl- und Gasvorkommen, so die EU-Kommission. Unbestätigten Berichten zufolge erschossen Gaddafi-Getreue in Tripolis Demonstranten. Der Diktator meint in einem BBC-Interview, "die Welt versteht unser System nicht. Mein ganzes Volk liebt mich." Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Ermittlungen gegen Gaddafi aufgenommen. Die UNO berät am Dienstag über einen Auschlus Libyens aus dem Menschenrechtsrat. Mittlerweile gilt Weißrussland unter Experten als die wahrscheinlichste Flucht-Destination des Despoten. Wir berichten LIVE aus Tripolis - Verfolgen Sie hier die aktuelle Entwicklung.
22:20 Uhr: Weißrussland gilt als wahrscheinliches Fluchtland für Gaddafi
Weißrussland gilt unter Experten als eines der wahrscheinlichsten Fluchtländer für den stark in Bedrängnis geratenen libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi. Der am Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI tätige Friedensforscher und Experte über Waffenschmuggel Hugh Griffiths vom sagte am Montag, Weißrussland liege von allen für Gaddafi und seine Familienmitglieder in Frage kommenden Fluchtstaaten geographisch am nächsten.
Griffiths sagte gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT, dass sich die libysche Regierungsmaschine mit der Kennzeichnung 5A-DCN erwiesenermaßen am Donnerstag und Samstag vergangener Woche jeweils zwischen Tripolis und Weißrussland hin und her geflogen sein.
22:09 Uhr: UNO berät über Ausschluss aus Menschenrechtsrat
Die UN-Vollversammlung in New York berät am Dienstag (ab 15.00 Uhr Ortszeit; 21.00 Uhr MEZ) über einen Ausschluss Libyens aus dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Der UN-Menschenrechtsrat hatte am Freitag einen Ausschluss empfohlen. Es war das erste Mal, dass der Rat mit einem solchen Schritt gegen eines seiner Mitglieder vorging.
Tripolis war nach jahrelanger internationaler Ächtung erst im Mai vergangenen Jahres Mitglied des UN-Gremiums geworden. Notwendig für einen Ausschluss wäre in der UN-Vollversammlung eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
21:15 Uhr: IStGH nimmt Ermittlungen gegen Gaddafi auf
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat Zeugen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Libyen aufgerufen, ihm Beweismaterial zur Verfügung zu stellen. Die Staatsanwaltschaft bei dem Gerichtshof sei vor allem interessiert an entsprechenden Fotos und Videoaufnahmen, erklärte Chefankläger Luis Moreno-Ocampo am Montag.
20:45 Uhr: Gaddafi-Getreue erschießen Demonstranten
In der libyschen Hauptstadt Tripolis haben Sicherheitskräfte einem Medienbericht zufolge auf unbewaffnete Demonstranten geschossen und dabei mehrere Jugendliche getötet. Die Bewaffneten seien Gefolgsleute von Machthaber Muammar al-Gaddafi, berichtete die libysche Zeitung "Kurina" am Montag auf ihrer Internetseite.
In dem Viertel Tadshura seien knapp 10.000 Demonstranten gegen Gaddafi zusammengekommen, der das nordafrikanische Land seit mehr als 40 Jahren mit harter Hand regiert. Die Gaddafi-Getreuen seien zivil gekleidet gewesen. Eine unabhängige Bestätigung für den Bericht lag nicht vor.
20:03 Uhr: Gaddafi verliert Kontrolle über Öl und Gas
Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi hat nach Einschätzung der EU-Kommission keinen Zugriff mehr auf einen Großteil der wichtigen Energievorkommen seines Landes. "Wir haben Gründe anzunehmen, dass die Mehrzahl der Öl- und Gasfelder nicht mehr unter Gaddafis Kontrolle ist", sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Montagabend in Brüssel. Stattdessen seien sie in der Hand regionaler Führungspersönlichkeiten.
19:53 Uhr: USA gruppieren Streitkräfte rund um Libyen
Die USA ziehen ihre Truppen rund um Libyen zusammen. Die US-Armee bringe Marine- und Luftwaffeneinheiten in der Region in Position, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Dave Lapan, am Montag vor Journalisten in Washington. Die Planer des Pentagon arbeiteten an "verschiedenen Notfallplänen". Dazu gehörten Truppenverlegungen, um im Fall einer Entscheidung flexibel zu sein. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte unterdessen, ein Exil für Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi sei "auf jeden Fall eine Möglichkeit", um der Gewalt in Libyen ein Ende zu setzen.
19:32 Uhr: Katar fordert Libyen zum Rücktritt auf
Das Emirat Katar hat Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi wegen der Gewalt in seinem Land zum Rücktritt aufgefordert. "Es ist nicht zu spät für eine mutige Entscheidung", sagte Ministerpräsident Scheich Hamad bin Jassim al-Thani am Montag dem Sender Al Jazeera. "Aus dieser Revolution kann nur das libysche Volk als Sieger hervorgehen."
19:17 Uhr: Öl-Export stärker als angenommen eingeschränkt
Die Ölausfuhr aus Libyen ist wegen des Aufstandes in dem Land offenbar stärker als bisher gedacht gesunken. Derzeit fiele die Hälfte der Produktion beim weltweit zwölftgrößten Ölförderer weg, teilte die Internationale Energie-Agentur (IEA) am Montag mit. Bisher war von einer Produktionskürzung um etwa ein Drittel die Rede gewesen. Das Land produziert normalerweise etwa 1,6 Mio. Barrel (je 159 Liter) am Tag.
Saudi-Arabien hatte am Montag erklärt, für die Förderausfälle Libyens eingesprungen zu sein. Reuters hatte bereits am Freitag aus Kreisen erfahren, dass Saudi-Arabien seine Produktion ausgeweitet hat. In den Kreisen hatte es geheißen, die Saudis hätten ihre Produktion um 700.000 Barrel pro Tag ausgeweitet und zudem Luft für weitere Anhebungen.
18:45 Uhr: Gaddafi: "Bürger lieben mich"
In einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC sagte Muammar Gaddafi: "Alle meine Bürger lieben mich. Sie würden sterben, um mich zu beschützen." Die Demonstrationen in den Straßen Tripolis stritt der Diktator ab. Gaddafi sagte auch, er könne gar nicht zurücktreten. Er habe kein offizielles Amt. Die Macht im Land habe das Volk. "Die Welt versteht unser System nicht."
18:30 Uhr: Spindelegger: Verantwortliche kommen nicht davon
Die Verantwortlichen des brutalen Vorgehens gegen die Zivilbevölkerung in Libyen müssen nach den Worten von Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) persönlich zur Verantwortung gezogen werden. "Keiner der jetzt die Waffen gegen die Zivilbevölkerung erhebt, kann damit rechnen in den Wirren der Revolution davonzukommen, ohne sich verantworten zu müssen", sagte Spindelegger am Montag nach der Frühjahrssitzung des Menschenrechtsrates.
18:11 Uhr: Gaddafi: 1,2 Mrd in Österreich
1,2 Milliarden Euro wurden bis Montag, wie Banker der Wiener Zeitung mitteilten, bei heimischen Instituten 1,2 Milliarden Euro auf Konten festgestellt, die den 26 von den EU-Sanktionen betroffenen Libyern gehören. Von diesen Maßnahmen erfasst sind Muammar Gaddafi, fünf Familienmitglieder und 20 weitere Personen in seinem engsten Umfeld. Diesen Leuten wird vorgeworfen, brutal gegen das eigene Volk vorzugehen.
Die bisher festgestellten 1,2 Milliarden Euro sind erst der Anfang. Es handelt sich dabei ausschließlich um Bankkonten. Über Immobilienbesitz, Firmenbeteiligungen und Stiftungen der Betroffenen gibt es noch keinen Überblick. Dazu benötigt die Nationalbank die Hilfe der Polizei und der
17:57 Uhr: USA gruppieren Streitkräfte vor Nordafrika um
Die USA haben wegen der Libyen-Krise mit der Umgruppierung ihrer Luft- und Seestreitkräfte vor dem nordafrikanischen Land begonnen. Das teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag mit. Damit wollten sich die USA Optionen offenhalten und flexibel reagieren können.
Der Vorsitzende der von Oppositionskreisen gebildeten libyschen "Übergangsregierung", Mustafa Mohamed Abud Ajleil (Mustafa Abdul Jalil), hatte am Montag jegliche Unterstützung von den USA abgelehnt. "Wir wollen weder militärische noch andere Hilfe". Der ehemalige Justizminister, der sich den Aufständischen angeschlossen hatte, sagte in einem Interview mit dem TV-Sender Al-Arabiya: "Wir wollen keine ausländischen Soldaten hier."
17:28 Uhr: Faymann begrüßt EU-Sanktionen
Bundeskanzler Werner Faymann hat am Montag den einstimmigen Beschluss auf EU-Ebene zu einheitlichen Sanktionen gegen eine Reihe von Mitgliedern der Familie des libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi sowie anderen Vertretern des libyschen Regimes begrüßt. "In Österreich hat die Bundesregierung auch bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Vermögenswerte der von den Sanktionen betroffenen Personen einzufrieren", so Faymann.
17:18 Uhr: Gaddafi-Sohn: Kein Vermögen im Ausland
Einer der Söhne des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi hat Berichten widersprochen, wonach er und seine Familie große Vermögenswerte im Ausland besitzen sollen. Saif al-Islam al-Gaddafi, der sich in den vergangenen Jahren auch oft in Wien aufhielt, sagte der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jana am Montag: "Über welchen persönlichen Besitz sprechen diese Leute überhaupt?"
Ziel dieser Kampagne sei es offensichtlich, sich die Vermögenswerte des staatlichen Investitionsfonds von Libyen anzueignen. "Dieser Fonds investiert für die kommenden Generationen des libyschen Volkes", fügte er hinzu.
17:11 Uhr: Schweiz will Flüchltingen schon vor Ort helfen
Die Schweiz will den aus Libyen flüchtenden Menschen schon vor Ort helfen und "einen Beitrag zur Linderung der Not leisten". Das ist zumindest der Plan des Schweizer Außenministerium (EDA). Innenpolitisch fürchten sich die Kantone vor einer drohenden Flüchtlingswelle aus Nordafrika und fordern laut Medienberichten von Bern ein strikteres Vorgehen.
Zwei Teams der humanitären Hilfe des Außenministeriums sind bereits am Samstag an die ägyptische beziehungsweise tunesische Grenze zu Libyen gereist. Ihre Aufgabe liegt vorerst darin, die Bedürfnisse vor Ort abzuklären und erste Maßnahmen einzuleiten. Auch das internationale Rote Kreuz (IKRK) soll etwas beitragen. Das Außenministerium unterstütze dessen Aktionen im Bereich der medizinischen Nothilfe rund um Libyen mit 500.000 Franken (rund 391.000 Euro). Abklärungen über die Finanzierung von weiteren Nothilfeleistungen sind im Gang.
16:53 Uhr: Libyen exportiert kein Öl mehr
Libyen hat Kreisen zufolge den Export von Öl eingestellt. Wegen der geringen Produktion und schlechten Wetters werde derzeit kein Rohöl mehr außer Landes transportiert, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag aus Schifffahrtskreisen. Libyen ist der zwölftgrößte Exporteur von Rohöl, das sich in den vergangenen Tagen wegen des Aufstands in dem nordafrikanischen Land stark verteuert hat.
16:43 Uhr: Luftangriffe auf Munitionsdepots
Die Luftwaffe des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi hat Augenzeugen zufolge Angriffe im von der Protestbewegung kontrollierten Osten des Landes geflogen. Dabei seien Munitionsdepots bombardiert worden, teilten übereinstimmende Quellen am Montag mit. Kampfflugzeuge hätten ein Munitionslager in Ajabija rund einhundert Kilometer südlich von Benghazi angegriffen, sagte ein Zeuge der Nachrichtenagentur AFP am Telefon.
16:19 Uhr: Frankreich fordert eigenen EU-Gipfel
Frankreich hat nach Angaben aus Diplomatenkreisen ein Gipfeltreffen der Europäischen Union zur Lage in Libyen gefordert. Es sollte bereits am Donnerstag stattfinden, sagte ein Diplomat. Ein anderer bestätigte die französischen Bemühungen um ein Treffen. Einige große EU-Staaten seien aber dagegen, sagte er.
15:55 Uhr: Italien in Kontakt mit Übergangsregierung
Italien hat als einziges Land Kontakte zur sogenannten "Übergangsregierung", welche die Opposition in Benghazi (Bengasi) gebildet hat. "Nur Italien hat Kontakte zur Übergangsregierung, zu der ich nicht mehr sagen kann, um nicht Menschenleben zu gefährden", berichtete der italienische Außenminister Franco Frattini im Gespräch mit italienischen Medien am Rande der jährlichen Sitzung des UNO-Menschenrechtsrats in Genf am Montag.
15:47 Uhr: Clinton: "Es ist Zeit für Gaddafi, zu gehen"
US-Außenministerin Hillary Clinton vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf: "Es ist Zeit für Gaddafi, zu gehen. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind Demokratien stabiler und wohlhabender. Aber: Auch der Westen hat nicht alle Antworten. Dieser Moment gehört der Jugend des Nahen Ostens." Das libysche Regime setzte "Söldner ein, lässt auf die Bevölkerung schießen." Die Bevölkerung Libyens solle selbst eine Regierung bilden, so Clinton.
15:41 Uhr: Spindelegger: Menschenrechtsverletzungen untersuchen
Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger fordert eine rasche Untersuchung der "schweren Menschenrechtverletzungen im Zuge des Umbruches in der arabischen Welt". Zu Libyen sagte Spindelegger: "Die derzeitige schockierende und brutale Lage ist die direkte Folge einer kaltschnäuzigen Missachtung der Rechte und Freiheiten der Libyer."
15:07 Uhr: Frankreich hat angekündigt, die Gaddafi-Gegner humanitär zu unterstützen. Noch heute sollen zwei Flugzeuge nach Bengasi geschickten werden. An Bord: Ärzte, Krankenschwestern und Medikamente.
14:33 Uhr: Vermögen eingefroren, Waffenembargo
Die EU-Sanktionen im Detail: Waffenembargo, das auch ein Verbot des Handels mit Rüstungsgütern beinhalte, ein Einreiseverbot für 16 Personen des Gaddafi-Clans. Außerdem wurde das Vermögen von Gaddafi und fünf weiteren Mitgliedern seiner Familie eingefroren. Darüber hinaus wurde das Vermögen von 25 weiteren Libyern beschlagnahmt, die für die Gewaltakte gegen die Demonstranten verantwortlich sind.
14:23 Uhr: Nach den USA und den Vereinten Nationen hat nun auch die EU einstimmig Sanktionen gegen Gaddafi beschlossen.
14:13 Uhr: Das türkische Marineschiff TCG Iskenderun bringt türkische Landsleute aus Libyen nach Hause. An Bord: 1526 Passagiere.
13:54 Uhr: 650 Europäer warten auf Ausreise
650 europäische Bürger warten nach Angaben der der für humanitäre Hilfe zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa noch auf ihre Evakuierung aus Libyen. "Wir unternehmen alle Anstrengungen zur sicheren Heimkehr unserer Bürger", sagte Georgiewa am Montag in Brüssel.
13:04 Uhr: Aufständische lehnen US-Hilfe ab
Der Vorsitzende der libyschen Übergangsregierung, Mustafa Mohamed Abud Ajleil (Mustafa Abdul Jalil), will weder militärische noch andere Hilfe von den USA. Der ehemalige Justizminister, der sich den Aufständischen angeschlossen hatte
12:09 Uhr: Rebellen schießen Kampfjet ab
Libysche Rebellen haben ein Kampfflugzeug der Luftwaffe abgeschossen und die Besatzung gefangen genommen, wie ein Augenzeuge am Montag berichtete. Das Flugzeug habe eine Rundfunkstation bei Misrata beschossen.
11:24 Uhr: Nur noch sechs Österreich wollen Libyen verlassen
Während am gestrigen Sonntag noch 23 Österreicher Libyen verlassen wollten, konnte die Zahl in den vergangenen Stunden durch Evakuierungen auf dem Land- und Seeweg auf sechs reduziert werden. Insgesamt wurden seit Beginn der Unruhen damit 172 ausreisewillige Österreicher aus dem nordafrikanischen Land evakuiert
10:51 Uhr: UN-Menschenrechtsrat tritt zusammen
Der Gewaltausbruch t in Libyen ist das Thema beim Treffen des UNO-Menschenrechtsrates. Das Gremium hat seine reguläre monatliche Sitzung in Genf begonnen. Bereits am Freitag tagte der Rat - und beschloss einstimmig eine Resolution, die die Gewalt in Libyen verurteilt und Konsequenzen ankündigt.
10:10 Uhr: Mitterlehner: "EU verhängt heute Sanktionen"
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) erwartet beim EU-Energieministerrat am Montag in Brüssel einen Sanktionsbeschluss der Europäischen Union gegen Libyen. Konkret gehe es um drei Bereiche: die Definition des Vermögens und das Einfrieren der Vermögenswerte des Gaddafi-Clans, die Liste von Personen mit Einreiseverboten und die Waffenembargo-Frage. Offen sei die Frage der Luftraumsperrung. Was die Höhe des Gaddafi-Vermögens in Österreich
betrifft, gebe es derzeit noch keine Zahlen.
10:01 Uhr: Aufständische rechnen mit Gegenangriff
Die Rebellen haben sich auf einen Gegenangriff regierungsnaher Truppen um Machthaber Muammar al-Gaddafi vorbereitet. Schauplatz der erwarteten Kämpfe ist die mittlerweile von Aufständischen eroberte Stadt Sawija, die nur rund 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis liegt
09:45 Uhr: Ölpreis steigt und steigt
Die Ölpreise
haben zu Wochenbeginn deutlich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur April-Lieferung kostete im frühen Handel 113,98 US-Dollar (82,82 Euro). Das waren 1,84 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 1,68 Dollar auf 99,56 Dollar zu.
Hier versteckt sich Gaddafi:
09:10 Uhr: Großbritannien friert Gaddafi-Gelder ein
Großbritannien fror unterdessen die Guthaben des Gaddafi-Clans ein, wie Finanzminister George Osborne in London mitteilte. Nach Informationen der Zeitung "Telegraph" geht die Regierung davon aus, dass Gaddafi über umgerechnet 23,4 Milliarden Euro in bar verfügt - der größte Teil davon auf Konten Londoner Banken. Der britische Premierminister David Cameron forderte Gaddafi zum Rücktritt auf
08:35 Uhr: Chaos im libyschen Luftraum
Die Flughafenkontrolle in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist allem Anschein nach zusammengebrochen. Das geht aus Angaben der schwedischen Botschafterin in Malta, Ulla Gudmundson, hervor. Derzeit würden Flugzeuge auf eigene Faust in Tripolis starten und landen. Erlaubnisse würden vom libyschen Flughafen aus nur mehr gelegentlich und anscheinend nach Gutdünken erteilt, so Gumundson.
08:13 Uhr: Flugverbot über Libyen?
Nach der Verhängung von UNO-Sanktionen gegen Gaddafi berät die internationale Gemeinschaft über ihr weiteres Vorgehen in der Krise. US-Außenministerin Clinton traf gestern Abend in Genf ein, wo sie heute im UNO-Menschenrechtsrat sowie in bilateralen Gesprächen über die Lage in Libyen beraten will. Laut "New York Times" prüfen die USA und Europa ein Flugverbot über Libyen.