Geschäftsaufteilung

Gaddafi-Clan streitet um Geldimperium

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Einkünfte aus Ölfirmen, Immobilien in Europa: Der Gaddafi-Clan ist zerstritten.

Der Clan des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ist nach einem Pressebericht über die Aufteilung des riesigen Geschäftsimperiums heillos zerstritten. Das berichtete die britische Zeitung "Financial Times" am Mittwoch unter Berufung auf eine Depesche von US-Diplomaten, welche die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte.

Das Dokument vom Mai 2006 belege, dass Gaddafi und seine Angehörigen "direkten Zugang zu lukrativen Geschäftsdeals" haben. Der Clan habe "starke Interessen im Öl- und Gas-Sektor, an Telekommunikation, Infrastruktur, Hotels, Medien und Konsumgütern", zitiert die Zeitung aus der Depesche. In einem anderen US-Dokument von März 2009 werden dem Bericht zufolge Beispiele für den "mörderischen Krieg" zwischen den Gaddafi-Sprösslingen genannt. Diese gäben "genug Schmutz für eine libysche Seifenoper" her, heißt es darin.

Die Kinder Gaddafis bezogen 2006 laut dem US-Dokument "bedeutende Einkünfte" aus dem nationalen Ölunternehmen sowie aus Subfirmen in der Ölverarbeitungsindustrie. Gaddafis zweiter Sohn Saif al-Islam habe über seine One-Nine-Gruppe Zugriff auf die Ölindustrie, hieß es in der Depesche. Gaddafis Tochter Aischa Muammar soll demnach enge Verbindungen zu den Branchen Energie und Bau haben, der älteste Sohn Mohammed zu Telekom- und Internetanbietern.

Der dritte Sohn Saadi war nach Erkenntnissen der US-Diplomaten mit "seinen Fußball-Teams, dem Olympischen Komitee und seiner militärischen Karriere" beschäftigt. Zudem sei er in einen Familienstreit über eine Coca-Cola-Lizenz verwickelt gewesen - der Depesche zufolge "eine sehr krumme Geschichte".

Die Organisation Transparency International (TI) forderte eine Untersuchung internationaler Experten. Solange müsse das Vermögen des Gaddafi-Clans beschlagnahmt werden, sagte die TI-Vorsitzende Huguette Labelle der "Financial Times".

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