Der libysche Revolutionsführer prangert Geldwäsche und Sterbehilfe an.
Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat in einem Interview mit dem "Spiegel" eine erneute Verbalattacke gegen die Schweiz gestartet. Die Schweiz betreibe "Geldwäsche in großem Stil", leiste mit der Sterbehilfe "Beihilfe zum Selbstmord" und sei eine "Bande, die außerhalb der Weltgemeinschaft" stehe.
"Ich rufe deshalb dazu auf, das Staatswesen der Schweiz aufzulösen", sagte Gaddafi dem Magazin. Der für seine bisweilen bizarren Auftritte bekannte Revolutionsführer steht mit der Schweiz auf Kriegsfuß, seit sein Sohn Hannibal im Jahr 2008 in dem Alpenstaat - aus seiner Sicht ungerechtfertigt - verhaftet worden war.
Siedlungs- und Beschäftigungsprojekte
Zur Frage von
Bootsflüchtlingen, die auch von Libyen aus in großer Zahl ihre gefährliche
Reise über das Mittelmeer nach Europa antreten, zeigte sich Gaddafi
gesprächsbereit. Er wolle sie künftig aufhalten lassen und Siedlungs- und
Beschäftigungsprojekte für die Menschen starten. Allerdings müsse die
Europäische Union dafür jährlich fünf Milliarden Euro beisteuern.
Lob für Obama
Lob bekam US-Präsident Barack Obama. Ihm sei
bisher "kein Fehler unterlaufen", sagte Gaddafi.