Ausreiseverbot

Gaddafi hält Regierungsmitglieder im Land fest

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Auch andere ranghohe Funktionäre wollen sich absetzen.

Muammar al-Gaddafi, der libysche Machthaber, soll angeblich allen Regierungsmitgliedern und hochrangigen Beamten verboten haben, das Land zu verlassen. Das berichtete die Zeitung "Al-Sharq al-Awsat" am Freitag unter Berufung auf "offizielle Quellen in Tripolis". Nach Informationen der arabischen Tageszeitung wollen sich außer dem nach Großbritannien geflohenen Außenminister Mussa Koussa (Kussa) noch weitere ranghohe Funktionäre absetzen, darunter der Parlamentspräsident und Ministerpräsident Al-Baghdadi Al-Mahmoudi.

Aus Tunis hieß es, eine größere Delegation libyscher Regierungsbeamter sei bereits vor zwei Wochen in Tunesien angekommen. Es sei jedoch nicht klar, wo sich diese aktuell aufhielten. Außerdem hätten Mitte dieser Woche mehrere libysche Fahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen die Grenze überquert. Es sei aber unklar, wer in diesen Autos saß. Anrainer hätten nur die Chauffeure der libyschen Diplomaten sehen können.

Gaddafi fordert Rücktritt von Staatschefs anderer Länder
Gaddafi, den der Abgang von Koussa schockiert haben soll, mag indes nicht mehr hören, dass ihn alle Welt zum Rücktritt auffordert. Am Donnerstagabend holte er zum Gegenschlag aus und forderte seinerseits den Rücktritt der Staatschef aller Länder, die sich an der militärischen Allianz zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung beteiligen. Gaddafi sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Jana, die Luftangriffe in Libyen seien eine Neuauflage der Kreuzzüge, "ein Kampf zwischen Muslimen und Christen" auf beiden Seiten des Mittelmeeres. Dass sich inzwischen auch Staaten mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit der Allianz angeschlossen haben, verschwieg er.

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