Es besteht ein Zusammenhang mit Verschwinden von Schiitenführer in Libyen 1978.
Ein Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi
ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen im Libanon kurzzeitig entführt worden. Der 1975 geborene Hannibal al-Gaddafi sei am Freitag während eines Aufenthalts im Libanon "von einer bewaffneten Gruppe" verschleppt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Einige Stunden später sei er frei gelassen worden.
Zusammenhang mit Entführung
Die libanesische Polizei wolle Gaddafi nach seiner Freilassung befragen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen. Der libanesische Privatsender Al-Jadid hatte zuvor ein Video von Hannibal al-Gaddafi ausgestrahlt. Er appellierte darin an "alle, die Beweise im Fall Mussa Sadr haben, sie ohne Zögern zu präsentieren". Damit bezog er sich auf den Chef des Obersten Rats der libanesischen Schiiten, der 1978 in Libyen verschwunden war.
Die Familie Gaddafi war wegen des Vorfalls im Libanon lange Zeit geächtet. Vor allem die Schiiten machten die Herrscherfamilie für Sadrs Verschwinden verantwortlich. Der frühere libysche Gesandte bei der Arabischen Liga, Abdel Moneim al-Honi, sagte der arabischen Zeitung "Al-Hayat" im Jahr 2011, es habe den Befehl gegeben, Sadr während eines Besuchs in Libyen zu töten. Die Leiche des Schiitenführers sei in der südlichen Region Sabha vergraben worden.
Geflohen
Der Geschäftsmann Hannibal al-Gaddafi ist mit der Libanesin Aline Skaf verheiratet. Vor dem Tod seines Vaters bei einem Aufstand im Zuge des Arabischen Frühlings floh er wie sein Bruder Mohammed und seine Schwester Aisha zunächst nach Algerien.
Im Juli 2008 hatte die vorübergehende Festnahme von Hannibal al-Gaddafi und seiner Frau in Genf zu einem diplomatischen Konflikt mit der Schweiz geführt. Die Schweizer Justiz warf dem Paar Gewalt gegen zwei Dienstmädchen vor, legte den Fall dann aber zu den Akten.