Alle Welt sucht ihn

Gaddafi-Sohn: Saif al-Islams "Spiel"

03.11.2011

Kontakt mit Den Haag? Er soll längst mit Schätzen und Millionen geflüchtet sein.

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© Reuters
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Seit dem Tod seines Vaters fehlt jede Spur von Saif Gaddafi. Der Internationale Gerichtshof sagt, er habe Kontakt zu ihm. Legt Saif eine falsche Spur?

Er galt stets als der „geheimnisvollste“ Sohn von Muammar Gaddafi. Saif al-­Islam Gaddafi, der Mann mit den vielen Gesichtern, gibt auch heute der Welt Rätsel auf: Seit mindestens 17. Oktober – die NATO gibt an, damals seinen Autokonvoi auf der Flucht von Bani Walid angeschossen zu haben – ist er spurlos verschwunden.

Jetzt erklärte der Chefankläger des Internationalen Gerichtshofes, Luis Moreno-Campo, der UNO, dass er über „Mittelsmänner“ mit dem 39-jährigen Diktatorensohn in Verbindung stehe. Saif – gegen den ein Haftbefehl wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vorliegt – solle demnach über einen „Freund“, der wiederum mit einem „Familienmitglied“ in Kontakt sei, über seine „­Bedingungen“ verhandeln. Dass er sich dem Gerichtshof in Den Haag tatsächlich stellen könnte, bezweifeln allerdings langjährige Kenner des Gaddafi-Thronfolgers.

Saif Gaddafi mit Millionen, Gold und Diamanten weg?
Auch der Chefankläger sagt, er habe auch Informationen, wonach das „Schwert des Islams“ mithilfe von Söldnern aus Libyen flüchten könne . Die libyschen Milizen scheinen zu glauben, dass Saif, der einst in Wien und London studiert hatte, noch im Land sei.

Libysche Quellen behaupten jedenfalls, er sei „mit Millionen, Gold und Diamanten“ in die Wüste geflüchtet.

Ist er mit diesem Vermögen in Wirklichkeit längst in einem anderen afrikanischen oder arabischen Land untergetaucht? Vertraute Saifs scheinen das zu glauben.
Seine Mutter, seine Schwester und zwei seiner Brüder sind seit Ende August in Algerien. Sie könnten ihm dabei helfen, falsche Spuren zu legen. Damit der gejagte Wüstensohn Zeit gewinnt und dem Schicksal seines Vaters entgeht …

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