Wo versteckt sich Diktator?

Gaddafi-Tochter bekam Baby während Flucht

30.08.2011

Ohne ärztliche Hilfe hat Gaddafis Tochter Ai­sha auf der Flucht entbunden.

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© REUTERS/Ismail Zitouny
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Menschliche Epi­sode mitten im blutigen ­libyschen Bürgerkrieg: Ai­sha, Tochter von Diktator Muammar Gaddafi , hat auf der Flucht ein Baby entbunden. Am Montag hatte sie sich gemeinsam mit ihrer Mutter Saifa und zwei Brüdern ins benachbarte Algerien absetzen können, am Dienstag brachte sie – laut algerischen Behörden ohne ärztliche Hilfe – eine Tochter, ihr viertes Kind, zur Welt.

Die Rebellen sind durch diese Geschichte freilich nicht zu rühren. Sie fordern von Algerien die Auslieferung der Familie – auch von Aisha.

Die Jagd auf Gaddafi und seine beiden Söhne Saif al-Islam und Saadi Gaddafi geht indes weiter. Zwei Verstecke sind im Visier: die Stadt Bani Walid, 100 Kilometer südlich von Tripolis, und Sirte, der Geburtsort Gaddafis. Beide Städte werden von der NATO seit Tagen heftig bombardiert.

Die Rebellen haben beide Städte umzingelt. Der Diktator soll sich in der Nacht vor dem Sturm seiner Residenz in Tripolis zuerst in sein Tunnelsystem, danach mit nur zwei, drei gepanzerten Autos nach Bani Walid abgesetzt haben – überstürzt. Gaddafi hat praktisch alles in seiner Residenz zurückgelassen, selbst seine persönlichsten Dokumente. Mit im Kleinkonvoi war wohl auch Saadi Gaddafi, erfolgloser Ex-Fußballprofi der italienischen Liga.

Ihn hatte der Diktator zuletzt zum Verhandlungsführer ernannt. Vermutlich ist auch Haider-Freund Saif al-Islam in der Stadt. Ein dritter Sohn, Khamis al-Gaddafi, wollte sich der Gruppe anschließen, wurde aber bei Kämpfen rund 80 Kilometer südlich der Hauptstadt erschossen, sagte der neue Justizminister Mohammed Allegi.

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