Großbritannien bereitet Notfallplan vor. Ölpest erreicht derweil Texas.
Die Ölpest im Golf von Mexiko hat nun auch die Küste von Texas erreicht. An mehreren Stränden des US-Staates seien Teerklumpen gefunden worden, sagte ein Behördenvertreter am Montag. Reinigungsteams seien auf der Halbinsel Bolivar und auf der Insel Galveston im Einsatz. Damit sind nun alle US-Staaten am Golf von Mexiko unmittelbar von der Umweltkatastrophe betroffen.
"Ein Wal" saugt noch nicht
Derweil gibt es einen
weiteren Rückschlag im Kämpf gegen die Ölpest zu vermelden. Der Testlauf
eines zum Ölschöpfer umgebauten Riesentankers im Golf von Mexiko ist vorerst
ergebnislos verlaufen. Schwere See über die vergangenen 48 Stunden habe
schlüssige Resultate verhindert, sagte ein Sprecher der Eignerfirma TMT der
Zeitung "Times-Picayune" am Montag.
Experten hoffen, dass das Schiff mit dem Namen "A Whale" (Ein Wal) bis zu 80 Millionen Liter des Wasser-Öl-Gemischs täglich aufsaugen und trennen kann. Man werde für die Tests zusätzliche Zeit brauchen, sagte der Sprecher.
Großbritannien bereitet sich auf BP-Pleite vor
Die
britische Regierung bereitet sich indessen einem Zeitungsbericht zufolge auf
einen Zusammenbruch des angeschlagenen Energiekonzerns BP vor. Vertreter des
Wirtschafts- und des Finanzministeriums führten Gespräche über die Zukunft
des Ölmultis und schmiedeten Notfallpläne, berichtete die "Times"
in ihrer Dienstagausgabe unter Berufung auf mit den Beratungen Vertraute.
Die Regierung stelle sich auf "alle Eventualitäten" ein. Weitere Details wurden nicht genannt. Das Finanzministerium wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Das Wirtschaftsministerium konnte für eine Stellungnahme zunächst nicht erreicht werden. Die Ölpest im Golf von Mexiko entwickelt sich zu einem immer riesigeren Milliardenloch für BP. Die Aktien des Unternehmens, die von vielen britischen Pensionsfonds gehalten werden, haben seit Beginn der Katastrophe Mitte April beinahe die Hälfte ihres Werts verloren.
BP: Steigt jetzt Gaddafi ein?
Dieser Wertverlust hat nun Libyens
Staatschef Muammer el Gaddafi hellhörig werden lassen. Laut "Dow Jones"
plant er einen Einstieg bei BP.
"BP ist interessant, seitdem sich der Börsenwert halbiert hat“, sagte Shokri Ghanem, Chef der staatlichen Ölgesellschaft Libya National Oil. Er werde Gaddafis Staatsfonds empfehlen, BP-Aktien zu kaufen.