Israel wirft Hamas Planung von "Mega-Anschlag" durch Tunnel vor.
Die radikal-islamische Hamas hat sich nach eigenen Angaben zu einer neuen 24-stündigen Waffenruhe bereit erklärt. Diese solle am Sonntag um 13.00 Uhr MESZ beginnen, sagte ein Sprecher der Organisation. Eine unmittelbare Reaktion Israels lag vorerst nicht vor, Jerusalem hatte eine zuvor einseitig ausgerufene Feuerpause am Sonntag nach Raketenbeschuss durch die Hamas wieder beendet.
Schüsse in der Feuerpause
Israel ist wenige Stunden nach der einseitigen Verlängerung der Feuerpause am Sonntagmorgen wieder mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen worden. Im Süden und in der Mitte des Landes war zur Hauptverkehrszeit Sirenenalarm zu hören. Nach Militärangaben gingen mindestens fünf Raketen in Israel nieder, zwei weitere wurden vom Abwehrsystem "Iron Dome" abgefangen.
Es ist unklar, ob Israels Feuerpause Bestand haben wird. Ein Regierungsvertreter hatte deutlich gemacht, dass die Armee auf einen Bruch der Waffenruhe reagieren werde, die einseitig um 24 Stunden bis Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) ausgeweitet worden war. Die radikal-islamische Hamas lehnte eine Verlängerung ab. Sie forderte, zuerst müsse Israel seine Bodentruppen aus dem Gazastreifen abziehen.
Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas zudem die Planung eines verheerenden Anschlags auf israelische Zivilisten durch die Tunnel im Grenzgebiet vor. Der israelische Geheimdienstminister Juval Steinitz bestätigte am Sonntag entsprechende Medienberichte: "Wir hatten Informationen zu Vorbereitungen eines Mega-Anschlags durch die Tunnel."
Israelische Medien hatten von angeblichen Plänen der Hamas berichtet, am jüdischen Neujahrsfest Rosh Hashana im September Hunderte bewaffneter Kämpfer durch mehrere Tunnel gleichzeitig auf israelisches Gebiet zu schicken. Die Informationen, die sich nicht unabhängig überprüfen ließen, basieren demnach auf den Aussagen von Hamas-Mitgliedern, die Israels Armee während der gegenwärtigen Offensive im Gazastreifen festgenommen habe.
Ziel des Anschlags sei es gewesen, in mehreren israelischen Ortschaften gleichzeitig so viele Menschen wie möglich zu töten oder in den Gazastreifen zu verschleppen, hieß es in den Berichten. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat die Armee mehrere Dutzend Tunnel gefunden und zerstört. Viele davon führten aus palästinensischen Wohnvierteln auf israelisches Gebiet.