Er wurde in das Hauptquartier des Präsidenten Ouattara gebracht.
Der blutige Machtkampf in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) ist mit der Festnahme des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo beendet worden. Ein Sprecher aus dem Umfeld des rechtmäßig gewählten Präsidenten Alassane Ouattara, Mamadou Toure, erklärte im französischen TV-Sender BFM: "Ja, ich bestätige Ihnen die Festnahme Gbagbos."
Dieser sei aus Sicherheitsgründen ins Golf-Hotel gebracht worden, wo sich neben Ouattaras Regierung auch die UN-Blauhelme befinden. In Abidjan habe es einen Freudentaumel nach Bekanntwerden der Nachricht gegeben.
Auch der französische Botschafter in Cote d'Ivoire, Jean-Marc Simon, bestätigte nach BFM-Angaben Gbgagbos Festnahme. Laut Simon und einem Sprecher Ouattaras ist die Festnahme Gbagbos und seiner Frau durch die Truppen Ouattaras erfolgt.
Französische Truppen nicht involviert
Zuvor hatte ein Berater Gbagbos in Paris erklärt, französische Spezialtruppen hätten die Verhaftung vorgenommen. Ein französischer Regierungsvertreter in Paris dementierte dies jedoch und erklärte, französische Truppen seien nicht in die Festnahme verwickelt gewesen.
In der Nacht zum Montag waren französische Soldaten zusammen mit UN-Soldaten und mit Unterstützung gepanzerter Fahrzeuge gegen die Residenz Gbagbos vorgestoßen. Dort hatte sich Gbagbo mit schwer bewaffneten Milizen verschanzt. Frankreich hat zur Zeit etwa 1650 Soldaten in dem westafrikanischen Krisenstaat.
Ouattara war im November vergangenen Jahres als Sieger aus der Stichwahl um die Präsidentschaft des westafrikanischen Landes hervorgegangen. Gbagbo weigerte sich seitdem, seinen Platz zu räumen.
Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zu Gbagbo
Nach der Festnahme des abgewählten Präsidenten ist der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer sofortigen Sondersitzung zusammengetreten. Die Botschafter der 15 Mitgliedsländer ließen sich von Untergeneralsekretär Alain Le Roy informieren. Der Franzose ist Chef aller UN-Soldaten weltweit. Die fast 10.000 UN-Soldaten an der Elfenbeinküste hatten in den vergangenen Wochen eine immer aktivere Rolle übernommen. Le Roy hatte dafür Angriffe von Gbagbos Truppen verantwortlich gemacht und gemeint, die UN-Truppen schössen nur zurück.
Gbagbo ruft zu Ende der Kampfhandlungen auf
Kurz nach seiner Festnahme hat der langjährige ivorische Präsident Laurent Gbagbo seine Anhänger zu einem Ende der Kampfhandlungen aufgerufen. Es müsse nun der "zivile Teil der Krise" bewältigt werden, sagte er am Montag im Fernsehsender TCI seines Widersachers Alassane Ouattara. Nur auf diese Weise könne "das Leben im Land weitergehen", fügte er hinzu.
Europa hofft auf rasche Stabilisierung der Lage
Frankreichs Verteidigungsminister Gerard Longuet bekräftigte nach Gbagbos Festnahme, die Truppen seines Landes in der Elfenbeinküste hätten dafür gekämpft, dass Ouattara als gewählter Präsident regieren könne. EU-Außenministerin Catherine Ashton rief zu einem Übergang nach Recht und Gesetz auf. EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek äußerte die Hoffnung, dass Ouattara dem Land Frieden bringen werde.