Nach Corona könnte uns bereits die nächste Pandemie bevorstehen.
Gerade erst ging die Corona-Pandemie zu Ende, schon droht die nächste. Wissenschaftler des Centers for Disease Control and Prevention warnen vor einer Infektion mit der Pilz-Spezies Candida auris. Auris ist das lateinische Wort für Ohr. Seit seinem ersten Auftauchen hat dieser Hefepilz weltweit bereits Tausende Menschen infiziert. Es handelte sich vor allem um Spitalsinfektionen. Dabei kam es auch zu Infektionen der Harnwege, von Wunden und zu Blutvergiftungen. Anders als die klassischen Candida-Hefen ist Candida auris gegen viele herkömmliche Anti-Pilzmittel resistent.
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Experten schlagen Alarm
Nach Angaben des Center for Disease Control and Prevention (CDC) hat sich der Pilz in den vergangenen Jahren mit einer „alarmierenden Geschwindigkeit“ in US-Gesundheitseinrichtungen ausgebreitet. 2021 wurden in den USA bereits 1500 Fälle behandelt. Doch auch in Europa steigen die Zahlen: In Italien gab es kürzlich den ersten Todesfall. In Österreich wurden bisher fünf Fälle registriert, die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher sein.
Die meiste Zeit leben die Candida-Hefepilze auf unserer Haut. Gelangt der Pilz jedoch in den Körper, kann er den Blutkreislauf, das Nervensystem und innere Organe befallen, berichtet Tina Joshi, Professorin für Molekularbiologie an der Universität von Plymouth (UK) gegenüber der BBC. Das kann zu einer Blutvergiftung führen, was potentiell lebensbedrohlich sein kann.
Besonders heikel: Candida Auris ist arzneimittelresistent. Das mache es enorm schwierig, den Pilz langfristig zu behandeln. Auch Desinfektionsmittel dämmen den Pilz in manchen Fällen nicht ein.
Als Grund für die steigende Ausbreitung nennt die BBC unter anderem die Erderwärmung – der Pilz könne in warmen Umgebungen besser überleben.