Immer häufiger Fälle

Gefährliches Tropenvirus in Italien auf dem Vormarsch

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In den südeuropäischen Urlaubsländern steigen die Denguefieber-Fallzahlen.

Reisende in Europa mussten sich in der Vergangenheit keine Gedanken über das Denguefieber, das vornehmlich in tropischen und subtropischen Regionen auftritt, machen. In diesem Jahr sind die Fallzahlen jedoch international enorm gestiegen. So wurden etwa in Brasilien bis März über 2 Millionen Fälle registriert. Die Behörden der Urlaubsinsel Bali meldeten ebenfalls einen rasanten Anstieg von Infektionen. Der Krisenfrühwarnexperte A3M warnt vor der steigenden Gefahr durch das Dengue-Virus. Auch in Europa sei es bereits zu Fällen gekommen, die nicht Folge einer Urlaubsreise waren.

Das Problem um das Denguefieber beschränke sich schon länger nicht mehr nur auf die Tropen, berichtet Marcel Conrad, Chief Content Manager von A3M. "Die Situation in Südeuropa ist durchaus besorgniserregend", so Conrad. "Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichender Virusträger in der Bevölkerung sowie klimatischer Bedingungen schafft ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Denguefieber."

Denguefieber-Infektionen im Süden Europas

Obwohl das Virus dort üblicherweise nicht auftritt, haben sich mehrere Erkrankte im Süden Europas mit dem Denguefieber infiziert. In jüngster Vergangenheit wurden häufiger solche Fälle gemeldet. So ist es unter anderem in beliebten Urlaubsländer wie Italien, Frankreich, Spanien und Kroatien zu solchen Infektionen gekommen. Im vergangenen Jahr ist es etwa in Italien zu einem Ausbruch in der Lombardei gekommen. Auch am Gardasee gab es Infektionen. 2023 wurden insgesamt 82 Fälle in Italien registriert. 43 Fälle waren es in Frankreich und drei in Spanien.

Im Süden Europas wurde das Dengue-Virus vor allem über die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen. Meistens ruft eine Infektion gar keine oder milde Beschwerden hervor, die spätestens nach einer Woche wieder abklingen. Allerdings kann die Krankheit auch einen schweren Verlauf nehmen. Dann sind die Symptome unter anderem starkes Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag mit kleinen (blassrote Flecken am Körper), Kopfschmerzen, Übelkeit. Aber in besonders schweren Fällen kann das Denguefieber lebensbedrohlich sogar werden. Dann kommt es zu Bauchschmerzen, Erbrechen, Atemnot und Bewusstseinsstörungen, was wiederum zu Kreislauf- und Organversagen führen kann.

Laut Conrad von A3M sollte man bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen, wenn man in einer betroffenen Region unterwegs ist. Die Maßnahmen reichen von Mückenschutzmittel, Kleidung, die den gesamten Körper bedeckt, oder Impfungen.

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