Libyen-Krise

Gegenregierung in Bengasi gebildet

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Ex-Justizminister Ajleil will so die "Nationale Einheit verteidigen".

Libyens Ex-Justizminister Mustafa Mohammed Abud Ajleil hat in Bengasi (Benghazi), der zweitgrößten Stadt des Landes, eine Gegenregierung gebildet. Wie die Zeitung "Quryna" am Samstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete, machte Ajleil Langzeit-Machthaber Muammar Gaddafi für die Verbrechen, die an der libyschen Bevölkerung begangen worden seien, voll verantwortlich. Gaddafis eigener Gaddadfa-Stamm werde pardoniert, wurde der selbst ernannte Chef einer "provisorischen Regierung" zitiert.

Ajleil wolle mit seinem "Übergangskabinett" die nationale Einheit und territoriale Integrität Libyens "mit der Hauptstadt Tripolis" verteidigen, berichtete "Quryna".

Merkel und Obama drängen auf Sanktionen
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama drängen unterdessen auf rasche UN-Sanktionen gegen Libyen. Merkel beriet am Samstagabend in einem Telefonat mit Obama über die Lage in dem seit knapp zwei Wochen von schweren Unruhen erschütterten nordafrikanischen Land, wie der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans in Berlin mitteilte.

Beide teilten demnach die Ansicht, dass der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi jegliche Legitimität verloren habe und seine gegen die eigene Bevölkerung gerichteten Aktionen "endlich ein Ende finden" müssten. Die Kanzlerin und der Präsident drückten demnach "die Hoffnung auf eine rasche Verabschiedung von Sanktionen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aus".

Der UN-Sicherheitsrat beriet am Samstag in New York über einen entsprechenden Resolutionsentwurf, nachdem die USA am Freitag bereits bilaterale Sanktionen in Kraft gesetzt hatten. Auch die EU-Mitgliedstaaten verständigten sich auf Strafmaßnahmen, die jedoch noch formell beschlossen werden müssen.

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