Unter Lebensgefahr gedreht
Geheim-Video aus Terror-Hauptstadt aufgetaucht
25.09.2014
Studentin schmuggelte Aufnahmen aus IS-Hochburg Rakka (Syrien) in den Westen.
Unter Lebensgefahr drehte eine syrische Studentin geheime Aufnahmen in der syrischen Stadt Rakka, die als Hauptstadt der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gilt. 2013 hatten die Dschihadisten das Kommando in der Stadt übernommen. Seitdem bestimmen die Radikalen das Leben der Einwohner von Rakka. Verurteilte werden zum Teil öffentlich gekreuzigt oder geköpft.
Die junge Syrerin versteckte die Kamera unter den weiten Schleiern, die sie seit der Machtübernahme durch die Extremisten tragen muss. In einem Internetcafe ist die Stimme einer Französin zu hören, die sich mit ihrer Mutter via Skype unterhält. Die Dschihadistin hatte sich dem IS angeschlossen und war nach Syrien gereist. Der Aufforderung ihrer Mutter, doch wieder nach Frankreich zurückzukehren, hält die junge Frau entgegen: "Ich bleibe hier, mir geht es gut. Im Fernsehen wird übertrieben."
USA nehmen Ölquellen ins Visier
Unterdessen nahmen die USA und ihre Verbündeten mit ihren Angriffen auf den IS in Syrien auch die Geldquellen der Extremisten ins Visier. In der Nacht auf Donnerstag wurden nach US-Angaben zwölf kleinere Raffinerien im Osten des Landes bombardiert, dabei sollen mindestens 19 Menschen getötet worden sein. Kurdische Kämpfer wehrten nach eigenen Angaben einen Vorstoß auf Ayn al-Arab ab.
An den Einsätzen beteiligten sich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese setzten in der Nacht auf Donnerstag Kampfflugzeuge und Drohnen ein, wie die amerikanischen Streitkräfte mitteilten. Bei den Raffinerien handelte es sich demnach um kleine Anlagen in al-Mayadin, al-Hasakah, and Abu Kamal. Erste Erkenntnisse deuteten daraufhin, dass die Angriffe erfolgreich gewesen seien, erklärte die Armee.
Nach Erkenntnissen der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Angriffen mindestens 14 IS-Kämpfer und mindestens fünf Zivilisten getötet. Die US-Streitkräfte begründeten die Bombardierung der Raffinerien damit, dass der IS mithilfe der Anlagen Millionen einnehme. Das Geld werde verwendet, um die Angriffe im Irak und in Syrien zu finanzieren.