In Indien sorgt eine tödliche Amöben-Infektion für Angst und Schrecken. Innerhalb von nur zwei Monaten hat eine gehirnfressende Amöbe bereits drei junge Menschenleben gefordert.
Der jüngste Fall betrifft einen 14-jährigen Jungen aus dem Bundesstaat Kerala, der nach einem Bad in einem Teich verstarb.
Gefährliche Amöben-Infektion: Dritter Todesfall innerhalb zwei Monate
Kerala, Indien. Ein 14-jähriger Teenager im indischen Bundesstaat Kerala ging in einem Teich schwimmen, um sich abzukühlen. Kurze Zeit später verschlechterte sich sein Gesundheitszustand drastisch. Der Jugendliche wurde ins Krankenhaus eingeliefert, doch die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Laut Berichten indischer Medien verstarb der Junge an den Folgen einer Infektion mit der gehirnfressenden Amöbe Naegleria fowleri. Dies ist bereits der dritte Todesfall in der Region innerhalb von zwei Monaten. Zuvor starben ein fünfjähriges Mädchen und eine 13-jährige Jugendliche am 21. Mai und 25. Juni an derselben Infektion.
Parasit gelangt über die Nase ins Gehirn
Die Infektionen mit Naegleria fowleri sind extrem selten, verlaufen jedoch fast immer tödlich. Das Robert-Koch-Institut in Deutschland berichtet, dass dieser Organismus besonders in den Subtropen und Tropen verbreitet ist. Die Amöbe kann sich auch in schlecht desinfizierten Pools ausbreiten, überlebt jedoch nicht in Salzwasser und wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen.
Über die Nase gelangen Sie ins Gehirn.
Die Amöbe gelangt beim Schwimmen über die Nase ins Gehirn, wo sie eine primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) verursachen kann. Diese Hirnhautentzündung führt in den meisten Fällen zum Koma und schließlich zum Tod. Weltweit sind nur rund 250 Fälle von PAM bekannt, es wird jedoch eine hohe Dunkelziffer vermutet.
Symptome sind zunächst unscheinbar
Die ersten Symptome der Infektion sind oft unscheinbar und treten erst bis zu zwölf Tage nach der Infektion auf. Dazu zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber, gefolgt von einer raschen Verschlechterung des Gesundheitszustands.
Mädchen starb nach Ferien in Kolumbien
Ein tragischer Fall aus dem letzten Jahr sorgte weltweit für Schlagzeilen: Die zehnjährige Stefania Villamizar González erkrankte nach einem Familienurlaub in Kolumbien. Nach einem Bad in einem See entwickelte sie zunächst Fieber, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und starken Ohrenschmerzen. Stefania schien sich zunächst zu erholen, erlitt jedoch zwei Wochen später unkontrollierbare Krämpfe und verstarb eine Woche danach. Auch bei ihr lautete die Diagnose Naegleria fowleri.
Maßnahmen und Vorsicht
Aufgrund der tödlichen Gefahr raten Experten zur Vorsicht beim Baden in warmen Süßwasserseen, besonders in Regionen, in denen die Amöbe vorkommt. Gründliche Desinfektion von Schwimmbädern und das Vermeiden von Wasserkontakt mit der Nase können das Infektionsrisiko reduzieren.