Terrorismus
Geisel getötet - Sarkozy will Bestrafung
26.07.2010
Präsident: "Dieser barbarische Akt wird nicht unbestraft bleiben".
Nach der Bestätigung der Tötung der französischen Geisel Michel Germaneau in der Sahelzone durch einen Ableger des Terrornetzwerks Al Kaida hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy betont, dass dieser "barbarische Akt nicht unbestraft bleiben" werde. "Sie haben kaltblütig eine 78 Jahre alte kranke Person getötet, der sie es verweigerten, die ihr nötigen Medikamente zukommen zu lassen", sagte Sarkozy in einer TV-Ansprache.
"Ich verurteile diesen barbarischen Akt, diesen hassenswerten Akt, der einem unschuldigen Opfer das Leben gekostet hat, einer Person, die sich vollzeitig darum bemühte, der lokalen Bevölkerung zu helfen", betonte der französische Präsident. Auf Weisung Sarkozys begibt sich Außenminister Bernard Kouchner nach Mali, Niger und Mauretanien, um Maßnahmen zum Schutz der Franzosen zu erwägen. "Der Tod Michel Garmeneaus zeigt, dass wir es mit Leuten ohne jeden Respekt für das Menschenleben zu tun haben", so der Präsident weiter.
Der Chef des nordafrikanischen Al-Kaida-Arm "Al-Kaida im islamischen Maghreb", Abou Moussab Abdel Wadoud, hatte am Sonntagabend die "Hinrichtung" der im April entführten französichen Geisel angekündigt, "um sechs Brüder zu rächen, die in einer feigen Aktion Frankreichs getötet wurden". Frankreich war am Donnerstag an der Seite der Soldaten Mauretaniens gegen eine Einheit der Terrororganisation in Mali vorgegangen. Nach Angaben der Behörden des Mali wurden dabei sieben Mitglieder der Terrororganisation getötet. Laut Sarkozy hatte man angenommen, dass sich in dem Terrorlage die Geisel befinde. "Frankreich hatte die Pflicht zu versuchen, Michel Germaneau zu retten", so Sarkozy.
Der Franzose befand sich in Gefangenschaft einer Terroristeneinheit, die von dem für seine Brutalität bekannten Algerier Abdelhamid Abou Zeid geleitet wird. Dieser hatte vor 13 Monaten bereits die britische Geisel Edwin Dyer nach sechs Monaten Gefangenschaft getötet. Am 12. Juli hatte die Terrororganisation in einem Schreiben an Frankreich gedroht, Germaneau binnen 15 Tagen zu töten. Im vergangenen Februar war eine weitere franzöische Geisel, Pierre Camatte, im Austausch gegen vier in Mali inhaftierte Islamisten freigelassen worden. Sarkozy hatte alle Franzosen "eindringlich" dazu aufgerufen, nicht in die Sahelzone zu reisen.