Bewaffnete Terroristen stürmten ein Hotel in Bamako und nehmen 170 Geiseln.
Bewaffnete haben am Freitag ein bei Ausländern beliebtes Luxushotel in Malis Hauptstadt Bamako angegriffen und dabei nach Hotel-Angaben vermutlich 170 Geiseln genommen. Es sei in der Früh beim Radisson-Blu-Hotel zu einer Schießerei gekommen, sagten ein hochrangiger Vertreter der Sicherheitskräfte und Augenzeugen. Die Männer hätten gefeuert und gerufen "Allahu akbar" (Gott ist groß).
170 Geiseln
"Laut unseren Informationen halten zwei Personen 140 Hotelgäste und 30 Angestellte fest", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung der Hotelkette. Aus Sicherheitskreisen hieß es, es befänden sich "zahlreiche Zivilisten" in Gewalt der Geiselnehmer. Anders als die Hotelbetreiber sprachen Sicherheitsbehörden sogar von bis zu zehn Angreifern. Die mutmaßlichen Jihadisten hätten in einer der oberen Etagen das Feuer eröffnet.
Nach Angaben eines Mitglieds des Hotel-Sicherheitsteams nutzten die Angreifer einen Wagen mit diplomatischen Kennzeichen, um Zugang zum normalerweise sehr gut gesicherten Radisson Hotel in Bamako zu erhalten. Das Hotel mit rund 190 Zimmern liegt westlich des Stadtzentrums in einem Viertel, in dem sich auch mehrere Ministerien sowie Wohnsitze von Diplomaten befinden. Die Polizei riegelte die Gegend weiträumig ab.
Zahlreiche Chinesen
Unter den Geiseln befinden sich der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge zahlreiche Chinesen. Die US-Botschaft bestätigte den Angriff und forderte über Twitter die US-Bürger auf, sich in Sicherheit zu begeben.
Islamistische Kämpfer hatten den Norden Malis Anfang 2012 erobert, wurden aber ein Jahr später von der französischen Armee zurückgedrängt. Eine Blauhelmtruppe wurde aufgestellt. Seither kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen. Erst im August waren zwölf Menschen bei einer Geiselnahme in einem von den Vereinten Nationen (UNO) genutzten Hotel in Zentralmali ums Leben gekommen. Im März hatte sich eine Islamistengruppe zu einem Anschlag auf ein bei Ausländern beliebtes Restaurant in Bamako bekannt, bei dem fünf Menschen starben
