Drama in Südtirol

Geköpfter auf Alm: Mord oder blutige TikTok-Challenge?

29.08.2024

Der Schuhplattler Aaron E. wurde mit einer Kettensäge geköpft. Die Ermittler stehen vor einem grausigen Rätsel, schließen sogar Mord nicht aus. Oder war es ein "Motorsägen-Contest", der tödlich endete?

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Südtirol. Es sind Szenen wie aus einem Horror-Film, die sich auf einer Alm im Südtiroler Ort Terenten (zwischen Brixen und Bruneck) abgespielt haben. Passanten fanden auf der Raffalt-Alm auf 1.600 Metern die Leiche des Waldarbeiters Aaron E. Der Körper des 24-Jährigen war blutüberströmt, sein Kopf fast zur Gänze abgetrennt.

Die italienische Polizei ging zunächst davon aus, dass sich der junge Mann bei Forstarbeiten mit seiner Kettensäge infolge eines Arbeitsunfalls selbst teilenthauptet hat. Mehrere Details machten die Ermittler dann aber mächtige stutzig.

© Carabinieri Brixen

Details machen stutzig

Aaron E. hatte vor der entsetzlichen Ereignissen eine Rave-Party im 45 Kilometer entfernten Barbian besucht und war dann mitten in der Nacht auf die einsame Alm auf 1.600 Meter Seehöhe gefahren. Der 24-Jährige trug Sneakers und Jeans – ein Outfit, das sich wohl nur schlecht zum Bäumefällen eignet. Zudem fanden die Ermittler im Jeep des Südtirolers eine zweite Motorsäge. Wem die Kettensäge, die neben der Leiche gefunden wurde, gehört, ist hingegen unklar.

Gerüchten zufolge soll sich eine zweite Person auf der Raffalt-Alm befunden haben. Die Polizei hat deshalb auch Mordermittlungen aufgenommen. Medienberichten zufolge wurde inzwischen auch ein zweites Auto beschlagnahmt.

  

Wilde Theorien zum zum mysteriösenTod

Unterdessen gehen die Spekulationen über den Tod des jungen Mannes in wirklich alle Richtungen. So wird von TikTok-Challenges erzählt, Aaron und seine Clique gerne filmten und ins Netz stellten. Die jungen Männer sollen TV-Serien wie „Motorsägen Masters“ und ähnlichen Formaten nachgeeifert haben. Kam es bei (Handy-)Aufnahmen dafür aus Versehen zur blutigen Tragödie? Für wenig wahrscheinlich wird ein Suizid erachtet. Dafür mehren sich Stimmen, dass der 24-Jährige ganz woanders gestorben sein könnte und die Motorsägen-Attacke nur nachträglich inszeniert worden sei, um von dem anderen Verbrechen abzulenken.

Ganz Südtirol trauert jedenfalls um den 24-Jährigen. Aaron E. war ein begeisterter Schuhplattler. „Seine Leidenschaft beim Platteln, die Freude in seinem Gesicht und seine Geselligkeit beim Feiern wird uns stets in guter Erinnerung bleiben“, schreibt die Musikkapelle bei Facebook. Auch der Bürgermeister von Terenten spricht sein Beileid aus. „Aaron war ein fröhlicher junger Mann und sehr aktiv in den Vereinen des Dorfes. In einem Ort mit 1800 Einwohnern kennt jeder jeden“, so Reinhold Weger gegenüber „Südtirol News“.

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