Erdbohrungen

Geothermie: Saubere Energie aus den Tiefen der Erde

03.12.2024

Neue Bohrtechnologien als große Herausforderung beim Erschließen tiefer Energiequellen.

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Auf der Suche nach dem Stillen unseres immensen Energieverbrauchs, der auf der Erde herrscht, ist eine Technologie mehr und mehr am Vormarsch: Geothermie. Sie fördert eine fast unerschöpfliche grüne Energiequelle, erzeugt durch natürliche Wärme aus dem Erdinneren. Schon jetzt nutzt Island etwa diese Ressource für 85 Prozent seiner Hausheizungen und 25 Prozent der Stromversorgung.

Allerdings: Noch bleibt die Nutzung geothermischer Energie weit hinter ihrem Potenzial zurück. So produzieren derzeit weltweit nur rund 700 Geothermie-Anlagen etwa 97 Terawattstunden jährlich, was deutlich unter den möglichen 800-1400 TWh liegt, die Geothermie laut Experten zur Mitte dieses Jahrhunderts beitragen könnte. Das geht aus einem Bericht von "BBC" hervor. 

Die Technologie hat nämlich durchaus ihre Tücken: Die derzeit eingesetzten Bohrtechniken erreichen nicht immer die benötigten tiefen Reservoirs. Während in Island mit Bohrungen bis 2,5 km Tiefe Temperaturen bis 350°C erreicht werden, könnten tiefergehende Bohrungen bis zu 5-10 Mal mehr Energie liefern. Doch konventionelle Bohrer stoßen früher oder später an ihre Grenzen, da extreme Temperaturen sowie hoher Druck das Bohren in größere Tiefen teuer und schwierig gestalten.

Innovative Ansätze wie die Nutzung von Mikrowellenbohrungen und Puls-Plasma-Bohrern könnten die Geothermie-Revolution künftig vorantreiben. Unternehmen wie Quaise Energy experimentieren mit Mikrowellenstrahlen, um Gestein zu schmelzen, während andere mit Plasma-Bohrern arbeiten. Projekte wie das in Geretsried in Deutschland zeigen indessen schon Erfolge bei der Nutzung von tiefem Erdwärmepotenzial. Noch ist aber nicht abschätzbar, wie schnell die Technologie flächendeckend einsatzbereit sein wird. 

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