Über den ersten Prozess-Tag wurde Stillschweigen vereinbart.
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Der Auftritt des belgischen Kindermörders Marc Dutroux vor Gericht ist zu Ende. Nach rund zwei Stunden verließen am Montag alle Anwesenden im Brüsseler Justizpalast den Saal, berichteten Augenzeugen. Dutroux selbst soll zurück in seine Zelle im Gefängnis von Nivelles südlich von Brüssel gebracht werden.
Stillschweigen vereinbart
Das Gericht hatte über Dutrouxs Antrag auf vorzeitige Haftentlassung beraten. Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga haben die Anwälte vereinbart, nichts über die Anhörung zu berichten. Der Termin fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Das Gericht hat zwei Wochen Zeit, zu dem Antrag Stellung zu nehmen.
Vier Mädchen starben
Dutroux war 2004 verurteilt worden, weil er sechs Mädchen entführt, gefoltert und vergewaltigt hatte. Vier davon starben. Seine damalige Komplizin und Frau Michelle Martin war im vergangenen Sommer unter Auflagen freigekommen. Sie lebt in einem Nonnenkloster.
Alle Bilder: Im August 2012 kam Dutrouxs Ehefrau frei
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Die freigelassene Ex-Frau und Komplizin des belgischen Kindermörders Marc Dutroux will mit den Familien der Opfer Briefkontakt aufnehmen.
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Bis heute hat die 52-Jährige sich über die Umstände des Tods der Kinder ausgeschwiegen.
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Sie hatte 1996 die beiden Mädchen, die von Dutroux entführt und gefoltert worden waren, im Kellerverlies verhungern lassen.
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Michelle Martin auf Bewährung und unter Auflagen vorzeitig freizulassen. Die 52-Jährige lebt künftig im Klarissenkloster in Malonne.
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Das Kloster: Hier wohnt und lebt nun Michelle Martin.
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Die Freilassung Martins ist an Auflagen geknüpft. So darf sie belgischen Medienberichten zufolge nicht ohne Genehmigung des Strafvollzugsgericht umziehen.
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Außerdem dürfe sie die Provinzen Lüttich und Limburg nicht betreten, weil dort die Eltern von vier ermordeten Mädchen wohnten. Interviewanfragen müsse sie ablehnen.
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Außerdem werde sie durch einen Therapeuten psychologisch betreut und habe Kontakt zu einem Justizangestellten, der sie regelmäßig im Kloster besuche
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Des Weiteren sei Martin verpflichtet, entsprechend ihren Einkünften ihren Entschädigungszahlungen an die Opfer nachzukommen.
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Nach Berechnungen von Tageszeitungen wird der Schutz der elf Ordensschwestern und ihres Gastes rund 4.000 Euro pro Tag kosten.
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Vor dem Kloster in Malonne war es bereits zu zahlreichen Protesten gekommen.
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Der Bürgermeister der Stadt Namur, Maxime Prevot, sagte, es sei mit den Schwestern und mit Martins Anwalt vereinbart, dass Martin das Kloster nicht verlasse;
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er hoffe, dass sie sich daran halte. "Die Stadt muss ihre Ruhe wiederfinden", so Prevot.