USA
Gesetz soll Fehlgeburt zu Straftat machen
02.03.2010
Der Gesetzesentwurf spaltet derzeit die Gemüter im nord-westlichen Utah.
Der US-Staat Utah will Frauen unter bestimmten Umständen künftig für eine Fehlgeburt juristisch zur Verantwortung ziehen können. Der Entwurf habe bereits den dortigen Kongress passiert und liege unterschriftsreif auf dem Tisch des Gouverneurs, berichteten US-Medien. Carl Wimmer - der Abgeordnete, der ihn eingebracht hat - begründete seine Initiative im TV-Sender CNN am Dienstag mit dem Fall einer 17-Jährigen, die gewaltsam eine Fehlgeburt herbeigeführt hatte.
Schläge in den Bauch
Die junge Frau, die im siebenten Monat
schwanger war, hatte einen Mann angeheuert, der ihr solange in den Bauch
schlagen sollte, bis sie das Kind verlor. Beide seien wegen Mordes vor
Gericht gestellt worden. "Doch es stellte sich heraus, dass sie (die Frau)
nicht gerichtlich belangt werden konnte, ganz gleich, was sie getan hat",
erklärte Wimmer. Es gebe eine Gesetzeslücke, die durch die neue Initiative
geschlossen werden solle.
Kritik an Abtreibungsgesetz
Frauenrechtlerinnen und
Abtreibungsbefürworter protestieren gegen das Gesetzesvorhaben. Sie
kritisieren eine Rechtslage, die eine 17-Jährige zu einem derartigen Schritt
bringen könne. In Utah sind Abtreibungen nur unter wenigen Umständen bis zur
20. Schwangerschaftswoche erlaubt. Viele unschuldige Frauen, die eine
Fehlgeburt erleiden, so das Argument der Gesetzesgegner, könnten durch die
Neuerung fälschlicherweise kriminalisiert werden.