Brasilien: 1 Toter

Gewalt im WM-Land eskaliert

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Eine Million auf Straße - Schlachten mit Polizei.

Parallel zum Confed-Cup eskaliert im WM-Gastgeberland Brasilien die Lage. In der Nacht auf Freitag gab es Hunderte Verletzte und einen Toten. Polizisten, die mit Gummigeschossen gegen Demonstranten vorgehen. Brennende Autos des Weltfußballverbands FIFA. Wütende Bürger, die sich Straßenschlachten liefern.

Gegen Fußball-WM & Olympia, aber für mehr Geld in Bildung
Ein Jahr vor der Fußball-WM und parallel zum „Confederations-Cup“ gerät die Lage im Gastgeberland Brasilien außer Kontrolle. In der Nacht auf Freitag eskalierten die seit zwei Wochen andauernden Proteste endgültig, es gab Hunderte Verletzte und einen Toten: In 100 Städten gingen eine Million Menschen auf die Straße – sie wettern gegen die hohen Ausgaben für die Fußball-WM und Olympia 2016, gegen Korruption und Misswirtschaft und wollen dieses Geld in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur sehen.

Alleine in Rio de Janeiro protestierten 300.000 Menschen – zuerst friedlich. Doch als die Polizei Tränengas abfeuerte, begann das Chaos. 44 Menschen wurden dort verletzt, in Brasilia mehr als 100. Ein 18-Jähriger musste sterben, weil ein Autofahrer in ihn hineinraste. Präsidentin Dilma Rousseff berief eine Krisensitzung ein.
In Brasilien leben derzeit rund 10.000 Österreicher. Ex-Botschafter Hans-Peter Glanzer sagt: „Wegen schwachen Wachstums und hoher Lebenserhaltungskosten sind die Leute frustriert. Großprojekte und die politische Elite machen sie wütend.“

Chaos beim Confed-Cup: Jetzt droht Abbruch

Das Nationalteam solidarisiert sich mit der Masse. Aber droht dem Cup das Ende? Brasilien kämpft heute Abend beim Confed-Cup gegen Italien um den Gruppensieg. Wenn das Turnier nicht wegen der landesweiten Proteste frühzeitig abgebrochen wird – darüber berichtet zumindest der Radiosender CBN. FIFA-Präsident Joseph Blatter ist vorsichtshalber bereits abgereist, die FIFA gab jedoch Freitagmittag bekannt: „Wir haben vollstes Vertrauen in das Sicherheitskonzept des Confed-Cups und der WM 2014.“ Brasiliens Superstar Neymar (Bild) hat sich mit den Demonstranten solidarisch erklärt.

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(prj)

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