Chiles Präsidentin Bachelet warnt vor einem drohendem Staubteppich.
Zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren ist im Süden Chiles der Vulkan Calbuco ausgebrochen. Nach mehreren Explosionen bildete sich am Mittwoch über ihm eine 15 Kilometer hohe Rauch- und Aschewolke. Diese war noch in 20 Kilometern Entfernung zu sehen, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete. Innenminister Rodrigo Peñalillo ordnete Evakuierungen im Umkreis von 20 Kilometern um den Krater an.
Mehr als 4.500 Menschen wurden aus dem 15 Kilometer vom Vulkan entfernten Ensenada und anderen Ortschaften in Sicherheit gebracht. Der 2003 Meter hohe Calbuco war zuletzt 1972 ausgebrochen.
Staatschefin Michelle Bachelet will noch am Donnerstag die betroffene Region besuchen. Im Umkreis des Vulkans könne es einen Ascheteppich von bis zu einem Meter geben, sagte sie. Dem Rundfunksender Radio Cooperativa zufolge bildete sich am Krater eine kleine Lava-Lagune. In der 240.000 Einwohner zählenden Stadt Puerto Montt, 50 Kilometer westlich des Vulkans, wurde der Flughafen geschlossen und eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen.
Auswirkungen gab es auch im benachbarten Argentinien. Dort wurde der Flughafen von San Carlos de Bariloche vorläufig geschlossen. Im naheliegenden Villa La Angostura ging am Mittwochabend (Ortszeit) die erste Asche des rund 100 Kilometer entfernten Calbuco nieder. Der Ascheregen nach dem Ausbruch des 40 Kilometer entfernten chilenischen Vulkans Puyehue hatte 2011 die Region um Bariloche schwer betroffen.