Der Industrieschlamm stammt aus einer Alu-Fabrik. Unter den Toten ist ein Säugling.
Der Giftunfall in einer Aluminiumfabrik nahe der westungarischen Ortschaft Kolontar dürfte immer größere Dimensionen annehmen. Am Dienstagvormittag wurde in drei Komitaten der Notstand ausgerufen, insgesamt seien 40.000 Quadratkilometer bedroht. Neben Kolontar wurden auch Devecser und Somlovasarhely überflutet. Mindestens vier Menschen sind dem leicht radioaktiven Schlamm bereits zum Opfer gefallen, darunter auch ein Säugling.
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In einer Aluminiumfabrik MAL AG in Westungarn kam es am Montag zu einem folgenschweren Unfall.
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Mehrere hundert Kubikmeter Giftschlamm traten aus.
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Der Schlamm durchbrach einen Damm, ergoss sich in einen Bach und vermengte sich mit dem derzeit herrschenden Hochwasser.
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Die Ortschaft Kolontar und 5 benachbarte Gemeinden wurden teils meterhoch von dem rotbraunen Giftmix überflutet.
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An die 400 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
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Mindestens vier Menschen wurden getötet, unter ihnen ein Säugling.
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Sieben weitere Bewohner von Kolontar gelten als vermisst.
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113 Bewohner wurden verletzt.
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Wieviele Tiere dem Unfall zum Opfer fielen, kann nicht einmal annähernd abgeschätzt werden.
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Der Schaden und die Folgen für die Umwelt dürften enorm sein.
Raab und Donau gefährdet
Die giftige Masse habe nicht nur Flora und Fauna in der Umgebung zerstört, sondern ist bereits in den Fluss Marcal geflossen. Es bestehe sogar die Gefahr, dass der Schlamm auch die Raab und die Donau verunreinigt, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Helikopter versuchten indes, durch Abwurf von mehreren Tonnen Gips das giftige Material zu binden.
Rund eine Million Kubikmeter seien bisher aus dem Gelände der Aluminiumfabrik MAL AG ausgetreten. Nach Medienberichten ist das der bisher größte Chemie-Unfall in Ungarn. Die Schlammlawine durchbrach einen Damm, ergoss sich in einen Bach und vermengte sich mit dem Hochwasser, das schon seit mehreren Tagen die Gegend heimsucht.
Vier Tote, Sieben Vermisste, 113 Verletzte
In Kolontar wurden nicht nur mindestens vier Menschen getötet, sieben weitere Bewohner der Ortschaft gelten als vermisst, 113 wurden verletzt. Umweltstaatssekretär Zoltan Iles warnte vor einer totalen ökologischen Katastrophe, falls der ausgetretene Giftschlamm nicht gebunden werden könne.