Der Atomstreit mit dem Iran geht nach Scheitern des Gipfels weiter.
Erstmals waren am Montag alle Außenminister der fünf UNO-Vetomächte (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) in Wien. Mit am Verhandlungstisch im Palais Coburg auch Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie die EU-Iran-Beauftragte Catherine Ashton. Alle wollten vom iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif bloß eines: ein Ende des seit elf Jahren schwelenden Atomstreits.
Doch selbst das höchstrangige Treffen der wichtigsten diplomatischen Player half nichts. Man konnte sich auf keinen finalen Deal einigen. Der britische Außenminister Philip Hammond erklärte am Montagnachmittag, es sei nicht möglich gewesen, eine Lösung zu erzielen. Daher werde die Atom-Deadline bis zum 30. Juni 2015 verlängert.
USA glauben: Iran bastelt an der Atombombe
Sanktionen. In den harten Verhandlungen ging es um eine klare Einschränkung des iranischen Atomprogramms. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen den Iran schrittweise aufgehoben werden. Bis Montag, 24 Uhr, sollte der Vertrag stehen. Daraus wurde nichts: Iran will Atommacht werden. Teheran konnte keine glaubhaften Garantien dafür geben, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient.
Amerika verdächtigt Teheran seit Jahren, versteckt Atomwaffen zu entwickeln. Teheran hat dies stets zurückgewiesen.
Nun gehen die Gespräche in die nächste Runde. Bis zum 1. März 2015 soll ein politisches Abkommen ausgehandelt werden. Der Detailvertrag soll am 1. Juli 2015 fixiert werden. K. Wendl