Der Abstand des Labour Chefs zu David Cameron liegt bei 10 Prozent.
Mit der letzten TV-Debatte eine Woche vor der britischen Wahl ist es den oppositionellen Konservativen gelungen, ihren Vorsprung ausbauen. Premierminister Gordon Brown landete dagegen in Umfragen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Der Abstand zu seinem Herausforderer von den Tories, David Cameron, betrug dabei mehr als zehn Prozentpunkte. Der neue Star im Wahlkampf, der Liberaldemokrat Nick Clegg, hielt sich bei der von der BBC übertragenen TV-Debatte am Donnerstagabend im Mittelfeld.
Faux-Pas
Brown hatte am Tag zuvor hinter verschlossenen Türen
eine Wählerin als "verbohrt" bezeichnet, aber nicht bemerkt, dass ihm noch
ein Mikrofon am Hemd steckte. Gleich zu Anfang der dritten und letzten
Debatte zeigte sich der Chef der regierenden Labour-Partei reuig und räumte
Fehler ein. "Wie Sie gestern gesehen haben, mache ich nicht alles richtig.
Aber ich weiß, wie man die Wirtschaft führt, in guten und in schlechten
Zeiten", sagte er. Die Debatte in Birmingham drehte sich vor allem um
Wirtschaftsthemen und Immigration.
Die Zuschauer würdigten Browns Taktik anscheinend nicht: In einer Serie von Umfragen gewann Cameron mit 38 Prozent Zustimmung, gefolgt von Clegg mit 32 Prozent und Brown mit 26 Prozent.
Die Tories liegen generell in den Umfragen vorne. Sie kommen jedoch bisher nicht auf eine absolute Mehrheit, weshalb sie auf die Unterstützung der Liberaldemokraten angewiesen sein könnten. Eine konkrete Koalitionsaussage der "Lib Dems" gibt es aber bisher nicht.
Banken und Wirtschaft
Bei der Fernsehdebatte eine Woche vor der
Parlamentswahl am 6. Mai ging es vor allem um Banken und die Wirtschaft, die
in einer schweren Krise steckt. Brown attackierte die Finanzpolitik der
Tories, die nicht ausgereift sei und die Erholung der Wirtschaft aufs Spiel
setzen würde. Cameron versprach dagegen einen "klaren Bruch" und einen
"frischen Start" nach 13 Jahren Labour-Regierung.
Der Liberaldemokrat Clegg geriet wegen seiner europafreundlichen Politik ins Kreuzfeuer der Kritik. Er sei für die Einführung des Euros, was aber nur dazu führe, dass britisches Geld "nach Griechenland" fließe, sagte Cameron. Auch attackierten ihn Cameron und Brown in Immigrationsfragen, da die Liberaldemokraten eine Amnestie für illegale Einwanderer unterstützen.