Der Beschuss ereignete sich in einem bisher von Kämpfen verschonten Viertel.
Durch einen Granatenbeschuss auf eine Bushaltestelle im ostukrainischen Donezk sind am Donnerstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Beim Einschlag eines Geschoßes seien in einem Oberleitungsbus zwölf Menschen getötet worden, ein weiterer Mensch sei in einem vorbeifahrenden Auto gestorben, teilte ein Vertreter des Bürgermeisteramtes mit.
Der Beschuss ereignete sich den Angaben zufolge in einem bisher von Kämpfen weitgehend verschonten Stadtviertel. Zuvor hatten Medien von einer Straßenbahnhaltestelle als Schauplatz berichtet.
Zahlreiche Verletzte
Den Angaben zufolge wurden beim Einschlag des Geschoßes etwa ein Dutzend weitere Menschen verletzt. Bereits am Mittwochabend wurde demnach in dem Viertel nahe des besonders umkämpften Flughafens von Donezk in einem Bus ein Mensch getötet, als dieser von einem Geschoß getroffen wurde.
Die prorussischen Aufständischen sprachen am Donnerstag von mindestens neun Toten und neun Verwundeten. Sie machten die Armee für den Beschuss verantwortlich. "Das Feuern auf zivile Ziele und der Tod friedlicher Bürger erschweren die Gespräche mit der Regierung in Kiew", sagte Separatistenführer Denis Puschilin. "Einerseits sollen wir in Verhandlungen eintreten, andererseits unternimmt die Führung in Kiew alles, damit der Friedensprozess abbricht", meinte er. Von der prowestlichen Regierung gab es zunächst keinen Kommentar.
Bei heftigen Gefechten am zerstörten Flughafen von Donezk starben unterdessen den Konfliktparteien zufolge mindestens acht Aufständische und sechs Armeesoldaten. Etwa 16 Militär-Angehörige seien zudem verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die ukrainische Armee teilte mit, die Soldaten hätten sich vom neuen Terminal zurückgezogen, kontrollierten aber noch Teile des Flughafens. Aufseiten der Aufständischen seien bei den Kämpfen an dem strategisch wichtigen Airport ebenfalls rund 16 Menschen verletzt worden, sagte Separatistensprecher Eduard Bassurin.
Heftige Kämpfe
In der Region Donezk hat sich die Konfrontation zwischen ukrainischer Armee und prorussischen Rebellen in den vergangenen Wochen verschärft. In Berlin hatten sich am Dienstagabend der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und seine Kollegen aus der Ukraine, Russland und Frankreich erneut um eine Beruhigung des Konflikts bemüht. Sie einigten sich auf einen Abzug schwerer Waffen aus den umkämpften Regionen. Russland erklärte, es werde in diesem Sinne auf die Rebellen einwirken.
Ursprünglich hatten sich die Konfliktparteien bereits im September im Abkommen von Minsk auf eine Demarkationslinie geeinigt. Durch die heftigen Kämpfe der vergangenen Monate hat sich die Front jedoch dermaßen verschoben, dass sie inzwischen stark von der eigentlich festgelegten Linie abweicht.