Golan-Höhen

Granateneinschlag nahe Österreich-Stützpunkt

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Anscheinend handelte es sich bei dem Zwischenfall um ein "Missverständnis.

Als ÖSTERREICH am Freitag vergangener Woche meldete, dass unsere UN-Soldaten am Golan von Aufständischen beschossen werden, hagelte es noch Dementis von Regierung und Konkurrenz-Zeitungen: „Keine Gefahr für die Blauhelme".

Seit gestern Nachmittag ist es offiziell: Unsere UN-Soldaten geraten immer mehr zwischen die Fronten von Regierung und Rebellen im syrischen Bürgerkrieg. Sie befinden sich direkt im Granaten- und sogar schon im Bombenhagel.

Gefährlicher Zwischenfall
Gestern kurz nach Mittag kam es zum bisher gefährlichsten Zwischenfall: Nur 100 Meter neben dem Beobachtungs-Posten von 13 UN-Soldaten aus Kärnten und der Steiermark nahe der Ortschaft Jbatha al- Khashab schlugen Querschläger von Artilleriegeschossen ein.

Die Granaten stammten von der syrischen Regierung, die damit die Rebellen-Armeen bekämpft.
Unsere UN-Soldaten mussten sich in einen Schutzbunker zurückziehen, um den Granatenbeschuss unverletzt zu überstehen.

Major Rüdiger Gimborn bestätigte im ÖSTERREICH-Interview: „Zwei Granaten haben tatsächlich 100 Meter neben uns eingeschlagen –- wir sind in Alarmbereitschaft.“
376 Österreicher sind derzeit für unser UN-Kontingent auf den Golan-Höhen stationiert. Für sie alle gibt es nun erhöhte Sorge.

Der Angriff auf die Österreicher, der angeblich unabsichtlich durch die syrische Armee erfolgte, wurde von der israelischen Armee vom Berg Hermon herab fotografiert –- und genau dokumentiert.
Die Syrer geraten wegen ihres Angriffs auf die österreichischen Blauhelme jetzt auch international unter Beschuss.

Die Israelis wollen nämlich nicht glauben, dass der Angriff –- wie die Österreicher berichten –- „unabsichtlich“ erfolgte. Sie meinen, das Assad-Regime würde die UN-Soldaten gezielt angreifen.

ÖSTERREICH: Was ist vor der österreichischen Position genau passiert?
Rüdiger Gimborn: Zwei Granaten schlugen nur hundert Meter vor unserer Position ein, 13 Mann waren in dem Beobachterposten stationiert. Unsere Soldaten zogen sich in den Schutzbunker zurück, hatten Splitterschutzwesten an, verletzt ist zum Glück keiner unserer Männer worden.

ÖSTERREICH: Wurde der Posten absichtlich beschossen?
Gimborn: Wir gehen von einem Kollateralschaden aus, von fehlgeleiteten Granaten. Die syrische Arme wollte wohl Stellungen der Rebellen beschießen. Die Granaten schlugen in der Pufferzone ein, auf UN-Gebiet.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich ist die Situation für Ihre 376 Männer jetzt wirklich?
Gimborn: Wir stehen unter erhöhter Alarmbereitschaft, dennoch werden wir unsere fünf vorgelagerten Außenposten auch in Zukunft besetzen. (wek)

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