Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat 47 Tiere aus einem Zoo im Gazastreifen geholt.
In ihrem bisher größten Einsatz hat die österreichische Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Sonntag 47 Tiere aus einem Zoo im Gazastreifen geholt. Die fünf Löwen, eine Hyäne, mehrere Affen, Wölfe, Stachelschweine, Füchse, Katzen, Hunde, Emus, Strauße und Eichhörnchen wurden unter schlechten Bedingungen in Rafah gehalten. Der Großteil der Zoobewohner kam in jordanischen Tierschutzzentren unter.
Wegen aktueller Unruhen im Nahen Osten war die Aktion von Ende März auf das vergangene Wochenende verschoben worden, teilte Vier Pfoten am Montag in einer Aussendung mit. Der Rettungsmission gingen mehrere Monate Vorbereitungen und Verhandlungen voraus. Die Tierschützer wurden dabei von Behörden und dem Zoobesitzer unterstützt. Von Donnerstag bis Sonntag standen nun Tierärzte und Wildtierexperten der Organisation im Gazastreifen im Einsatz.
© APA/VIER PFOTEN
"Nur dank der Kooperation aller Behörden war es uns möglich, die Tiere sicher aus Gaza zu bringen. Von Israel bis Palästina und Jordanien: Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die drei Nationen gemeinsam für die Tiere aus Rafah eingesetzt haben", sagte der Leiter der Mission, Amir Khalil. "Die intensive Arbeit der letzten Wochen hat unser Team an seine Grenzen gebracht. Über 40 Tiere innerhalb weniger Tage zu untersuchen und zu verladen, war eine riesige Herausforderung", sagte der Tierarzt.
Sonntagfrüh wurden die Tiere von Rafah in das knapp 300 Kilometer entfernte Jordanien gebracht, wo sie nun artgerecht gehalten werden. Die zwei älteren der fünf Löwen sollten am Montag weiter nach Südafrika geflogen werden. Dort bekommen sie im Großkatzenrefugium Lionsrock von Vier Pfoten ein neues Zuhause. Die Organisation ist seit 2014 im Gazastreifen aktiv und hat dort bereits zwei Tiergärten - den Al-Bisan Zoo und den Khan Younis Zoo - in der Region evakuiert und geschlossen.