Stadt brannte
Großbrand in Bangladesch: 117 Tote
03.06.2010
In der Hauptstadt Dhaka wurden mehrere Häuser von den Flammen erfasst.
Bei einem Großbrand in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind 117 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 200 Verletzte seien mit zum Teil schwersten Brandwunden in die beiden größten Krankenhäuser der Stadt gebracht worden, teilten Ärzte am Freitag mit. Das Feuer war am Donnerstagabend in der dicht besiedelten Altstadt Dhakas ausgebrochen. In Windeseile griffen die Flammen auf acht Wohnblöcke, 15 Geschäfte sowie vier kleinere Betriebe über. Premierministerin Sheikh Hasina Wajed ordnete Staatstrauer an.
Hochzeits-Küche facht Inferno an
Als Brandursache gilt ein
Defekt in einem Stromtransformator. Die Feuerwehr kämpfte mehr als drei
Stunden, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Viele Menschen waren
stundenlang in ihren Wohnungen eingeschlossen, sagte der stellvertretende
Leiter der örtlichen Feuerwehr. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.
Eine Hochzeitsgesellschaft auf dem Dach hatte in einem der Stiegenhäuser eine Küche eingerichtet, um das Festessen zuzubereiten. Die Feuerstellen hätten das Inferno noch angefacht, sagte der Feuerwehrchef. Da die Stiegenhäuser brannten, waren die Hochzeitsgäste blockiert und konnten sich nicht in Sicherheit bringen. Allein aus diesem Gebäude seien 41 Tote geborgen worden, sagte Nayeem.
"Riesige Katastrophe"
"Wir mussten kämpfen, um in die
schmalen Stiegenhäuser dieser sehr alten Häuser zu gelangen, es ist
praktisch unmöglich Brandbekämpfungsausrüstung dorthin zu bringen", klagte
Nayeem. Nach der Bergung von 117 Toten und mit mehr als hundert Verletzten
wurden die Bergungsarbeiten eingestellt. Die Feuerwehr habe "jeden
Zentimeter der betroffenen Gebäude abgesucht", versicherte der Feuerwehrchef.
"Es ist eine riesige Katastrophe", sagte Gesundheitsminister A.H.M. Ruhal Haque. Alle Ärzte der Universität seien aufgerufen worden, an den Unglücksort zu kommen und die Brandopfer zu behandeln. Das größte Krankenhaus der Stadt sei völlig überfordert, sagte ein Arzt. "Wir behandeln die Patienten auf den Fluren, und es kommen immer mehr", klagte der Mediziner.